Panorama

Boot kentert vor LibyenFast 180 Flüchtlinge nach Unglück vermisst

17.01.2017, 11:16 Uhr
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Der Großteil der Flüchtlinge lässt sich von den widrigen Bedingungen nicht abhalten und wagt dennoch die Überfahrt. (Foto: dpa)

Auch im Winter wagen zahlreiche Menschen die Flucht über das Mittelmeer. Auf dem Weg von der libyschen Küste nach Italien kentert eines der Boote. Es ist mit 180 Flüchtlingen hoffnungslos überladen. Nur vier von ihnen überleben die Katastrophe.

Nach dem Untergang eines Flüchtlingsboots am Wochenende im Mittelmeer werden nach neuen Angaben der Uno fast 180 Menschen vermisst. Wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitteilten, haben die vier Überlebenden, die nach dem Unglück vor der libyschen Küste am Samstag gerettet werden konnten, diese Zahl genannt. Die italienische Küstenwache hatte unter Berufung auf die Überlebenden zunächst von 107 Menschen an Bord gesprochen.

Zwei der Überlebenden stammen aus Eritrea, die beiden anderen aus Äthiopien. Sie schilderten den Mitarbeitern des UNHCR und der IOM, dass ihr Schiff am Freitag mit mehr als 180 Insassen von Libyen Richtung Norden abfuhr. Das hölzerne Schiff sei nach fünf Stunden in Seenot geraten. Der Motor habe ausgesetzt, dann sei es leckgeschlagen, vollgelaufen und gesunken.

Die Zahl der Bootsflüchtlinge, die von der nordafrikanischen Küste nach Italien kamen, hatte im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums wurden 2016 mehr als 180.000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht.

Am Freitag waren bei mehreren Einsätzen unter Leitung der italienischen Küstenwache 550 in Seenot geratene Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet worden.

Quelle: ntv.de, jgu/AFP

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