SEK greift in Duisburg zu Festnahme nach Messerattacke in Fitnessstudio
23.04.2023, 10:51 Uhr
Die Tat hatte sich in der Umkleide des Fitnessstudios ereignet.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Flucht des Duisburger Messerangreifers ist womöglich nach vier Tagen beendet. In der Nacht nimmt die Polizei einen 26-Jährigen fest und stellt zwei mögliche Tatwaffen sicher. Den entscheidenden Tipp sollen zwei Männer gegeben haben.
Fünf Tage nach der blutigen Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio ist in der Nacht ein 26-jähriger Tatverdächtiger festgenommen worden. In der Wohnung des syrischen Staatsangehörigen stellten Spezialeinheiten bei ihrem Zugriff kurz nach Mitternacht zwei Messer sicher. Sie kämen als mögliche Tatwaffe infrage, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg mit. "Die Ermittlungen zu den Hintergründen und zum Motiv der Tat dauern an." Einzelheiten dazu wurden nicht bekannt.
Bei dem Angriff am Dienstagabend waren vier Menschen mit einer Hieb- und Stichwaffe schwer verletzt worden - ein 21-Jähriger schwebt noch immer in Lebensgefahr. Nach Informationen des "Spiegel" soll einer der vier Männer gezielt herausgesucht und angegriffen worden sein. Die anderen Männer seien bei der Flucht eher zufällig verletzt worden, heißt es. Von der Polizei gibt es dazu noch keine Angaben. Drei von ihnen mussten nach dem Angriff notoperiert werden.
An diesem Montag soll der Beschuldigte unter anderem wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes einem Haftrichter vorgeführt werden. Der Zugriff sei zwei Männern zu verdanken, die sich am Samstagnachmittag gemeinsam an die Polizei gewandt hätten, teilten die Ermittler mit. Nach dem Verdächtigen war seit Freitag auch mit Fotos aus einer Überwachungskamera gefahndet worden. Seine Wohnung soll in unmittelbarer Nähe des Tatorts liegen.
Noch drei Verletzte weiter im Krankenhaus
Für die Bewohner der Ruhrgebietsstadt, die in den vergangenen Jahren schon öfter als Kriminalitätsbrennpunkt für Negativ-Schlagzeilen und Beunruhigung gesorgt hatte, ist die Nachricht von dem kurz nach Mitternacht gelungenen Zugriff eine große Erleichterung. Die Sorge, dass ein Messerstecher tagelang frei herumläuft, war vielen eine Belastung - auch wenn NRW-Innenminister Herbert Reul bereits einen Tag nach der Tat etwas Entwarnung mit der Feststellung signalisiert hatte: "Derzeit gehen wir nicht davon aus, dass es sich um eine Amoktat handelt."
Seit Tagen wurde spekuliert, ob die Bluttat im Fitnessstudio mit einem weiteren noch ungeklärten Verbrechen zusammenhängen könnte, das sich Ostersonntag ereignet hatte - ebenfalls in der Duisburger Innenstadt. Am 9. April war ein 35-Jähriger mit einer großen Zahl an tödlichen Stich- und Schnittverletzungen auf der Straße gefunden worden. Bekannte fanden den Mann, der kurz zuvor eine Party verlassen hatte. "Bislang gibt es keinen Verdacht, dass der Beschuldigte auch in Zusammenhang mit der Tat von Ostern stehen könnte", teilte die Duisburger Staatsanwältin Jill Mc Culler auf Anfrage mit. "Wir ermitteln aber auch insoweit in alle Richtungen und überprüfen Zusammenhänge."
Von den vier Opfern der Attacke im Fitnessstudio waren am Wochenende außer dem lebensgefährlich verletzten 21-Jährigen noch zwei 24-Jährige im Krankenhaus, aber nicht in Lebensgefahr. Lediglich ein 32-jähriger Verletzter konnte mittlerweile aus der Klinik entlassen werden.
Quelle: ntv.de, chr/dpa