Messerangriff in Duisburg Fitnessstudio-Angreifer soll gezielt Mann attackiert haben
19.04.2023, 11:26 Uhr Artikel anhören
Der Angreifer von Duisburg ist weiter auf der Flucht, die Polizei gibt nun mehr Details über ihn bekannt. Er soll etwa 30 Jahre alt und 1,80 Meter groß sein. Den Ermittlern zufolge schwebt ein Opfer in Lebensgefahr, drei weitere Verletzte wurden notoperiert. Einem Bericht zufolge ist ein Mann gezielt herausgesucht und angegriffen worden.
Nach der Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio, bei dem mehrere Menschen verletzt wurden, ist der Täter weiter auf der Flucht. Eins der vier Opfer schwebe noch immer in Lebensgefahr, sagte eine Sprecherin der Duisburger Staatsanwaltschaft am Morgen. Aus Ermittlerkreisen hieß es, sein Zustand sei sehr schlecht. Drei Menschen seien notoperiert worden. "Wir ermitteln mit Hochdruck." Es werden weitere Zeugen vernommen. Die Ermittlungsbehörde hat inzwischen ein Verfahren wegen eines versuchten Tötungsdelikts eingeleitet.
Der Vorfall soll sich in der Umkleidekabine des Fitnessstudios ereignet haben, verwendet wurde eine "Hieb- oder Stichwaffe". Nach Informationen vom "Spiegel" soll eines der vier Opfer gezielt herausgesucht und angegriffen worden sein. Die weiteren Personen sollen bei der Flucht eher zufällig verletzt worden sein. Deshalb würde die Polizei derzeit nicht von einer Amoktat ausgehen. Laut Polizei wurden Männer zwischen 21 und 32 Jahren verletzt. Bei den Verletzten handelt es sich Polizeiangaben zufolge um deutsche Staatsbürger.
Die Polizei geht laut Sprecher derzeit von einem männlichen Einzeltäter aus. Laut Personenbeschreibung ist der Angreifer vom Dienstagabend etwa 30 Jahre alt, 1,80 Meter groß und von normaler Statur. Er habe einen schwarzen langen Vollbart gehabt, sei dunkel gekleidet gewesen und habe eine schwarze Kappe mit nach vorne gedrehtem Schirm getragen. Zu den Motiven gab es zunächst keine Informationen.
Keiner der verletzen Männer ist vernehmungsfähig
Bei der Attacke in dem Fitnessstudio im Zentrum der Ruhrgebietsstadt waren am Dienstag um 17.40 Uhr drei Menschen lebensgefährlich und eine Person schwer verletzt worden. Keines der Opfer ist der Staatsanwaltschaft zufolge bisher vernehmungsfähig. In das Fitnessstudio hinein kommen Kunden mit einer Chipkarte über ein Drehkreuz. Ob der Täter das Drehkreuz übersprang oder mit einer Karte Einlass bekam, ist den Ermittlern noch nicht bekannt.
Die ersten Notrufe seien am Dienstag gegen 17.40 Uhr bei der Polizei Duisburg eingegangen. Die Beamten rückten zum Großeinsatz aus. Am Abend wurden Zeugen vernommen, die zur Tatzeit vor Ort trainiert hatten. Das Landeskriminalamt richtete eine Anlaufstelle für Zeugenhinweise in der angrenzenden Fußgängerzone ein. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, Polizisten suchten auf allen Etagen des betroffenen Studios nach Spuren. "Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden", hieß es in einer E-Mail von John Reed Fitness. Man unterstütze die polizeilichen Ermittlungen an allen möglichen Stellen. "Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass sie sich in unseren Studios sicher und gut aufgehoben fühlen." Weitere Angaben zu dem Vorfall machte der Betreiber nicht.
Am Morgen nach der Tat stand ein Polizeiwagen vor dem Eingang des großen Fitnessstudios, das sich über mehrere Etagen erstreckt und in Sichtweite des Duisburger Rathauses liegt. Das Studio blieb geschlossen und als Tatort versiegelt. Die Polizei zeigte hohe Präsenz, in der Stadt waren auffällig viele Mannschaftswagen unterwegs.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa