Polizei stellt Mann in Prag Festnahme nach Tötung von neunjähriger Valeriia
14.06.2024, 16:18 Uhr Artikel anhören
Vergangene Woche erscheint die neunjährige Valeriia nicht in ihrer Schule. Eine große Suchaktion beginnt. Dann findet die Polizei die Leiche des Mädchens in einem Wald bei Döbeln. Nun melden die Ermittler eine Festnahme in dem Fall.
Im Fall der getöteten Valeriia aus Döbeln ist ein 36-Jähriger in Prag festgenommen worden. Er sei dringend tatverdächtig, das Mädchen getötet zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft Chemnitz mit. Der Moldauer sei zuvor per nationalem und europäischem Haftbefehl gesucht worden. Er sei derzeit in Tschechien in Gewahrsam und solle rasch nach Deutschland überstellt werden, hieß es. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft wurde der 36-Jährige am Vormittag gegen 10.15 Uhr in einem Prager Restaurant festgenommen.
Valeriia war am Morgen des 3. Juni auf dem Weg zur Schule spurlos verschwunden. Nach tagelanger Suche wurde am Dienstag ihre Leiche in einem Wald bei Döbeln gefunden. Sie wurde Opfer eines Verbrechens, nach ersten Untersuchungsergebnissen aber nicht sexuell missbraucht.
Zuletzt sprach die Staatsanwaltschaft von Ermittlungen im "sozialen Nahbereich" des Mädchens. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen Ex-Freund der Mutter, der sich zuletzt in der tschechischen Kleinstadt Mlada Boleslav aufgehalten haben soll, die 200 Kilometer von Döbeln entfernt ist.
Demnach war der Moldauer am Tag des Verschwindens von Valeriia in der Funkzelle in Döbeln eingeloggt. Zudem soll er von einer Überwachungskamera in direkter Nachbarschaft von Valeriias Wohnhaus gefilmt worden sein. Dem Blatt zufolge hatte sich der 36-Jährige am Tag von Valeriias Verschwinden gegen 9.40 per Messenger bei der Mutter gemeldet und um schnelle Rückmeldung gebeten.
Die aus der Ukraine stammende Valeriia lebte seit 2022 mit ihrer Mutter und ihrer kleineren Schwester in Deutschland. Die Eltern sind geschieden, der Vater kämpft an der Front in der Ostukraine.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa