Brandstiftung im Berufsverkehr Feuer legt Berliner Bahnverkehr großflächig lahm
02.08.2024, 09:25 Uhr Artikel anhören
Auf den betroffenen Abschnitten werden derzeit Züge umgeleitet, sind verspätet oder Haltestellen werden nicht bedient.
(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Schoening)
Viele Berliner benötigen heute früh starke Nerven. Zwischen zwei S-Bahnhöfen stehen fünf Meter Kabel in Flammen. In Teilen der Stadt können Signale und Weichen nicht mehr bedient werden, Teile des Fern-, Regional- und S-Bahnverkehrs fallen aus. Die Polizei spricht von Brandstiftung.
In Berlin gibt es mitten im Berufsverkehr große Einschränkungen im Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr. Wie die Deutsche Bahn mitteilt, können aufgrund eines Kabelbrands mehrere Signale, Weichen und Weichenregler nicht bedient werden. Betroffen ist demnach der Abschnitt zwischen Berlin-Hauptbahnhof im Zentrum und Berlin-Spandau im äußersten Westen der Stadt. Die Ursache für den Brand ist unklar. Die Berliner S-Bahn spricht in ihrer Mitteilung zu den Einschränkungen von Vandalismus.
Demnach wurde heute Morgen ein Feuer zwischen den Berliner S-Bahnhöfen Beusselstraße und Jungfernheide im Bereich Moabit festgestellt. Laut Feuerwehr brannten auf dem Bahndamm zwischen den Bahnhöfen fünf Meter Kabel. Das Feuer wurde gelöscht. Nach vorläufigem Ermittlungsstand schließt die Polizei eine technische Ursache aus. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte dem RBB, dass wegen des Verdachts auf Brandstiftung ermittelt wird.
Die Deutsche Bahn rechnet damit, dass die Einschränkungen bis kommende Woche andauern werden. Technikexperten der Bahn seien dabei, den Schaden schnellstmöglich zu beheben. "Weil mehrere Kabel betroffen sind, werden die Reparaturarbeiten über das Wochenende andauern. Voraussichtlich bis Anfang der kommenden Woche wird der Zugverkehr noch eingeschränkt sein", teilte der Konzern mit.
Bahn-Sabotage auch in Frankreich
In der vergangenen Woche war wenige Stunden vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris ein "massiver Angriff" auf mehrere strategisch wichtige Stellen des französischen Bahnnetzes verübt worden. Viele Verbindungen der Hochgeschwindigkeitszüge TGV fielen aus. Rund 800.000 Fahrgäste mussten sich alternative Verbindungen suchen.
Französische Ermittler machen linksextremen Aktivisten für den Sabotageakt verantwortlich. Ein Verdächtiger sitzt bereits in Gewahrsam. Bei ihm will die Polizei Schlüssel zu technischen Anlagen der französischen Bahn, Schneidzangen und linksextreme Schriften gefunden haben.
Quelle: ntv.de, chr/dpa