Politik

Nach Angriff auf Schnellzugnetz Französische Ermittler nehmen Linksextremisten fest

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Ein Bekennerschreiben mit Bezügen zur linksradikalen Szene wird geprüft.

Ein Bekennerschreiben mit Bezügen zur linksradikalen Szene wird geprüft.

(Foto: IMAGO/MAXPPP)

Angesichts des massiven Angriffs auf das französische Schnellzugnetz erstellen die Ermittler Täterprofile. Erkennbar sei ein "traditionelles Vorgehen Ultralinker". Zwei Tage später wird auf einem Bahngelände ein Extremist gefasst.

Nach den Sabotageakten gegen die französische Bahn kurz vor der Eröffnung der Olympischen Spiele hat die Polizei einen linksextremen Aktivisten auf einem Gelände der französischen Bahn festgenommen. Der Mann habe Schlüssel zu technischen Anlagen der SNCF, Schneidzangen und linksextreme Schriften im Auto gehabt, hieß es aus Polizeikreisen. Der Mann war demnach bereits am Sonntag im nordfranzösischen Oissel festgenommen worden. Er befinde sich in Polizeigewahrsam. Die Polizei stellte zunächst keinen Zusammenhang zwischen den Sabotageakten vom Freitag und dem Verdächtigen her.

In Bezug auf die Anschläge vom Freitag haben die Ermittler inzwischen ein klareres Bild von den möglichen Tätern. "Wir haben eine gewisse Zahl von Profilen von Personen identifiziert, die diese sehr vorsätzlichen und sehr gezielten Sabotagen vorgenommen haben könnten", sagte Frankreichs geschäftsführender Innenminister Gérald Darmanin im Sender France 2.

Darmanin sagte, dass die Anschläge einem "traditionellen Vorgehen Ultralinker" entspräche. Ein Bekennerschreiben mit Bezügen zur linksradikalen Szene und Kritik an den Olympischen Spielen war an mehrere Medien verschickt worden. Darmanin zufolge muss geprüft werden, ob dies authentisch sei oder sich Menschen die Taten nur auf die eigene Fahne schreiben wollten.

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In der Nacht zum Freitag hatten Unbekannte Brandanschläge auf strategisch wichtige Stellen des französischen Schnellzugnetzes verübt. Der Bahnverkehr in Frankreich war so kurz vor Eröffnung der Olympischen Spiele am Freitagabend stark gestört.

Mittlerweile fahren die Züge wieder normal, wie der beigeordnete Verkehrsminister Patrice Vergriete dem Sender RTL sagte. Ob die Täter Unterstützung von Menschen innerhalb der französische Bahngesellschaft SNCF hatten, könne man noch nicht sagen, so Darmanin.

Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP

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