Panorama

Studie offenbart neue Zahlen Fluchtversuch aus DDR kostete das Leben

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Am 13. August 1961 begann der Bau der Berliner Mauer.

(Foto: picture alliance/dpa)

Noch immer ist nicht klar, wie viele Menschen den Versuch, aus der DDR zu fliehen, mit dem Leben bezahlten. Ein Berliner Forschungsprojekt will der genauen Zahl auf die Spur. Demzufolge sind bereits im ersten Jahr nach dem Mauerbau fast 40 Menschen gestorben.

Im Jahr nach dem Bau der Berliner Mauer vor 60 Jahren sind bei Fluchtversuchen in Berlin und an der innerdeutschen Grenze einer neuen Studie zufolge 36 Menschen ums Leben gekommen. Im Jahr vor dem Mauerfall 1989 seien 23 Menschen gestorben, berichtete die Freie Universität Berlin aus einem noch laufenden Projekt des Forschungsverbunds SED-Staat der Hochschule.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten im Rahmen eines Forschungskonsortiums mit den Universitäten Greifswald und Potsdam unter anderem Todesfälle von DDR-Bürgerinnen und -Bürgern bei Fluchtversuchen über Ostblockstaaten und über die Ostsee. Den Recherchen zufolge starben bis August 1962 und damit im ersten Jahr nach dem Mauerbau 23 Menschen in Berlin sowie 13 Menschen an der innerdeutschen Grenze bei dem Versuch, aus der DDR zu fliehen.

Mit dem Bau der Mauer war am 13. August 1961 begonnen worden, sie fiel am 9. November 1989. Im Jahr 1989 kamen den Wissenschaftlern zufolge in Berlin drei DDR-Flüchtlinge ums Leben. Die Zahl der Todesopfer bei Fluchtversuchen über osteuropäische Grenzen betrage mindestens 20 - gestorben seien 16 Männer, drei Frauen und ein Kind.

"Zur Anzahl der Todesfälle an der Berliner Mauer und an der innerdeutschen Grenze liegen wissenschaftliche Untersuchungen vor", erklärte Jochen Staad, einer der Projektleiter. Noch ungeklärt sei die Zahl der an den Grenzen des Eisernen Vorhangs und bei Fluchtversuchen durch die Ostsee ums Leben gekommenen DDR-Flüchtlinge.

Insgesamt konnten die Wissenschaftler bislang 91 Deutsche identifizieren, die im Zeitraum von 1948 bis 1989 bei Fluchtversuchen oder durch Gewaltakte an den Grenzen des Eisernen Vorhangs ums Leben kamen, 256 Verdachtsfälle seien noch ungeklärt. In der Ostsee seien 108 Todesfälle von DDR-Bürgerinnen und -Bürgern ermittelt worden.

Quelle: ntv.de, chf/AFP

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