Händeringende Suche nach MaskenFrankreich bekommt Hilfe, USA recyclen

Weltweit kämpfen Ärzte und Pflegepersonal mit einem Mangel an Atemschutzmasken. Dabei gehen die Länder unterschiedliche Wege - Frankreich bekommt Hilfe aus China, die USA verwerten wieder und die Briten werden außergewöhnlich kreativ.
Im Kampf gegen das Coronavirus und die Lungenkrankheit Covid-19 sind Atemschutzmasken fast überall Mangelware - während Frankreich nun Hilfe aus China bekommt, setzt man in den USA auf Wiederverwertung. Ein Frachtflugzeug landete nun auf einem Flughafen, rund 150 Kilometer nordöstlich von Paris und lud zehn Millionen Masken ab. Bereits am Wochenende hatte Frankreich eine erste Lieferung mit mehr als fünf Millionen Masken aus China erhalten.
In der Corona-Krise setzt die Regierung in Paris auf eine "Luftbrücke" in die Volksrepublik, um dringend benötigtes Schutzmaterial für Kliniken und Ärzte zu erhalten. Das Gesundheitsministerium hatte am Wochenende eine Bestellung von "mehr als einer Milliarde Masken" an China bekannt gegeben. Sie sollen nach Angaben der Präfektur Marne bis Juni geliefert werden. Frankreich benötigt nach eigenen Angaben jede Woche rund 40 Millionen Schutzmasken in der Corona-Krise, stellt selbst aber nur rund acht Millionen her. Auch Deutschland und andere europäische Länder, insbesondere Italien, haben schon Masken aus China erhalten.
USA erlauben Sterilisierung
Angesichts des Mangels an Atemschutzmasken ist in den USA nun auch eine bestimmte Art des Recycling bereits genutzter Masken erlaubt. Vom Personal in Krankenhäusern verwendete Masken vom Typ N95 dürfen bis zu 20 Mal sterilisiert und wiederverwendet werden, erklärte die Lebens- und Arzneimittelbehörde der USA (FDA).
Es sei "vernünftig" anzunehmen, dass die Sterilisierung mit einem Apparat vom Typ Battelle CCDS das Coronavirus Sars-CoV-2 effektiv beseitige. Dieser Vorteil wiege schwerer als "die bekannten und möglichen Risiken", erklärte die FDA in einer auf Sonntag datierten Ausnahmegenehmigung. Nach Angaben des Hersteller Battelle sind Spezialmaschinen in der Lage, am Tag bis zu 80.000 Atemschutzmasken zu sterilisieren.
Fetischisten-Firma hilft aus
In Großbritannien bat die Regierung derweil sogar einen Online-Händler für Fetischisten um Hilfe. Das Unternehmen MedFet UK teilte mit, man habe seinen kompletten Lagerbestand an OP-Kleidung an ein Krankenhaus gespendet. "Wir sind die ganze Woche lang von Vertretern der Beschaffungsabteilung des nationalen Gesundheitsdiensts NHS auf der Suche nach Schutzausrüstung und -Kleidung kontaktiert worden", hieß es auf Twitter. "Heute haben wir unseren gesamten Vorrat an Wegwerf-OP-Kitteln einem NHS-Krankenhaus gespendet."
MedFet UK, das sich selbst als Online-Händler für "sämtliches Nadelspiel- und Medizin-Fetisch-Zubehör" beschreibt, räumte ein, es habe sich lediglich um "ein paar Sets" von OP-Ausrüstung gehandelt, "aber sie waren verzweifelt, also haben wir die Sachen gebührenfrei verschickt".