Opfer ist Holocaust-ÜberlebenderFrau betrügt Rentner um 2,8 Millionen US-Dollar

Ein Rentner und Holocaust-Überlebender in den USA lernt über eine Dating-Website eine 36-jährige Frau kennen. Fünf Jahre später hat er keine Wohnung und keine Ersparnisse mehr. Mutmaßlich betrügt sie ihn um 2,8 Millionen US-Dollar und finanziert damit heimlich ihr Luxusleben.
Eine 36-jährige Frau lernt auf einer Dating-Website einen 87-jährigen Rentner kennen - und betrügt ihn über einen Zeitraum von sechs Jahren um 2,8 Millionen US-Dollar (2,6 Millionen Euro). Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN unter Berufung auf die US-Staatsanwaltschaft. Mit den Millionen finanzierte sich Peaches S. heimlich ein Luxusleben. Dem mutmaßlichen Opfer, einem Holocaust-Überlebenden, erzählt sie jedoch, dass sie in Geldnot sei und es ihm zurückzahlen werde. S. wurde nun im Bundesstaat Florida verhaftet und wegen Betrugs angeklagt.
Die beiden lernten sich vor etwa sieben Jahren online kennen. Im Jahr 2017 bittet S. das Opfer, das von der Staatsanwaltschaft nicht identifiziert wird, zum ersten Mal um Geld. Sie müsse ihren Anwalt bezahlen, damit sie eine Entschädigungssumme erhalten könne, die ihr angeblich zustehe. Doch das vermeintliche Gerichtsverfahren gibt es nicht, erklärt die Staatsanwaltschaft nun.
In den folgenden fünf Jahren erfindet S. ständig Geschichten, um immer mehr Geld zu erhalten. Die 36-jährige Frau wird immer kreativer, gibt sich als Bankangestellte aus und verschickt gefälschte Rechnungen. Sie richtet ein gefälschtes E-Mail-Konto ein, um dem Opfer zu versichern, dass er sein Geld zurückbekommen würde, wenn er weiterhin Geld auf das Konto einzahlte, wie es in der Anklageschrift heißt.
"Kaltblütig ausgenutzt"
"Die Angeklagte hat einen älteren Bürger, der einfach nur Gesellschaft suchte, kaltblütig ausgenutzt und ihn um seine Ersparnisse betrogen", sagte Michael J. Driscoll, der stellvertretende Direktor der FBI-Außenstelle New York, nach CNN-Informationen vor Gericht. S. drohen laut Anklageschrift 20 Jahre im Gefängnis.
Unter Berufung auf die Anklageschrift berichtet CNN, dass S. mit dem ganzen Geld ein Haus in einer bewachten Wohnanlage, eine Eigentumswohnung, ein Boot und zahlreiche Autos, darunter eine Corvette, kaufte. Demnach gab sie das Geld auch für Reisen, den Kauf von Gold- und Silberbarren, Schmuck und Designerkleidung aus. Das Opfer, das zu diesem Zeitpunkt in New York lebte, fiel auf die Masche herein und überwies jeden Monat Beträge - oft bis zu 50.000 Dollar. Über die Jahre summierte sich das auf satte 2,8 Millionen US-Dollar.
Eines Tages erzählte das Opfer seinem Sohn, dass er S. seine gesamten Ersparnisse gegeben hatte, weil sie ihm versprochen hatte, dass er sein Geld zurückbekommen würde. Sein Sohn erkannte wohl sofort den Betrug und der Rentner überwies daraufhin kein Geld mehr. Doch es war schon zu spät: Der Rentner verlor sein gesamtes Erspartes und musste am Ende sogar seine Wohnung aufgeben.