Erdbeben in PolenFünf Arbeiter nach Grubenunglück vermisst

Im Westen Polens stürzen nach einem Erdbeben mehrere Bergwerksstollen ein. Nicht alle Kumpel können sich in Sicherheit bringen. Die ersten Toten werden geborgen.
Nach dem schweren Grubenunglück in einer großen Kupfermine in Südwestpolen sind drei Bergleute tot geborgen worden. Das Schicksal von fünf Arbeitern unter Tage war noch ungeklärt. 50 Retter suchten unter Hochdruck nach den Verschütteten und entdeckten dabei das dritte Opfer.
"Die Ärzte konnten leider nur noch seinen Tod feststellen", sagte der Direktor der Kupfermine Rudna in Polkowice in Niederschlesien, Pawel Markowski. Zu einem der fünf Vermissten gab es nur Sichtkontakt. "Wir können vorerst nicht zu ihm vordringen und wissen nicht, ob er bei Bewusstsein ist", berichtete Markowski. Bereits in der Nacht waren die Leichen zweier Männer im Alter von 33 und 47 Jahren geborgen worden.
Nach Angaben des staatlichen Kupferproduzenten KGHM, der die Grube betreibt, waren am Dienstagabend nach einem Erdbeben der Stärke 3,4 weite Teile der Stollen eingestürzt. Das Zentrum des Bebens lag demnach in nur 1500 Metern Tiefe und löste unter Tage "große Zerstörungen aus", wie eine KGHM-Sprecherin mitteilte. Zum Zeitpunkt des Unglücks seien 30 Bergleute unter Tage gewesen.
Eine US-Erdbebenwarte hatte zunächst eine Stärke der Erdstöße von 4,4 und eine Tiefe von mehreren Kilometern genannt. Ministerpräsidentin Beata Szydlo machte sich auf den Weg in die Unglücksregion.