Mitglieder eines Youtube-Kollektivs rasen mit einem Lamborghini durch Rom - bis der Sportwagen mit einem Smart kollidiert. Ein fünfjähriger Junge kommt bei dem Unfall ums Leben. Offenbar handelte es sich bei der gefährlichen Fahrt der Internetstars um eine Online-Challenge.

In Rom ist bei einem aufsehenerregenden Autounfall zwischen einer Gruppe von Youtubern in einem Lamborghini und dem Auto einer Familie ein fünfjähriger Junge getötet worden. Wie mehrere italienische Medien berichteten, kollidierte der Sportwagen mit einem viertürigen Smart-Kleinwagen. Der bei dem Aufprall schwer verletzte fünfjährige Junge starb demnach auf dem Weg ins Krankenhaus. Seine Schwester und seine Mutter, die sich ebenfalls im Auto befanden, seien verletzt worden, aber außer Lebensgefahr.

Leben 12.03.23

Sehnsucht nach Zugehörigkeit "Gefährliche Mutproben sind oft Unterwerfungstests"

Drei der fünf Insassen des Lamborghini waren den Berichten zufolge Mitglieder des Youtube-Kollektivs "Theborderline". Während des Unfalls sei gerade eine "Challenge" der Youtuber im Gange gewesen, die darin bestanden haben soll, durch Rom zu rasen und ununterbrochen 50 Stunden hintereinander in dem Luxusauto zu verbringen.

Auf der Straße seien keine Bremsspuren zu sehen gewesen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Die Polizei beschlagnahmte die Mobiltelefone der Insassen des Lamborghini, durch die die Gruppe möglicherweise abgelenkt waren.

Staatsanwalt ermittelt gegen Internet-Stars

Mehreren von Medien zitierten Augenzeugen zufolge war der Lamborghini mit den zwischen 20 und 23 Jahre alten Youtubern in den Stunden vor dem Unfall mehrfach in der Gegend rund um den Unfallort gesehen worden; dort sollen sie mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 20-jährigen Fahrer des Lamborghini wegen fahrlässiger Tötung. Der Youtube-Kanal von "Theborderline" hat mehr als 600.000 Abonnenten, auf Tiktok hat die Gruppe 260.000 Follower.

Italiens Vize-Regierungschef und Verkehrsminister Matteo Salvini sagte zu dem Unfall, die Regierungsmehrheit könne zwar die Straßenverkehrsordnung anpassen oder härtere Strafen beschließen. Angesichts "solcher Dummheit" aber sei sie machtlos. Einer der fünf Youtuber äußerte auf Instagram zu dem Unfall. "Das Trauma, das ich durchmache, ist unbeschreiblich. Ich wollte nur sagen, dass ich nie am Steuer saß und der Familie des Opfers sehr nahe stehe", schrieb Vito Loiacono in den Kommentaren eines seiner Videos.