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Aktion in Bad Hersfeld Gärtner markieren Hundehaufen mit Fähnchen

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Idylle nur auf den ersten Blick? Auf manchen Wiesen können Eltern ihre Kinder zeitweise nicht mehr bedenkenlos spielen lassen, so Gärtnermeister Höfer.

Idylle nur auf den ersten Blick? Auf manchen Wiesen können Eltern ihre Kinder zeitweise nicht mehr bedenkenlos spielen lassen, so Gärtnermeister Höfer.

(Foto: picture alliance/United Archives)

Die meisten Hundehalter in Bad Hersfeld verhalten sich laut Stadtverwaltung vorbildlich und entsorgen den Kot ihrer Haustiere vorschriftsmäßig. Dass eine rücksichtslose Minderheit dabei nicht mitmacht, wollen Gärtner in der nordhessischen Stadt nicht länger tatenlos hinnehmen.

Mit einer ungewöhnlichen Aktion gegen Hundehäufchen in den öffentlichen Anlagen und Beeten sorgt Bad Hersfeld für Aufmerksamkeit. Seit wenigen Wochen markieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gartenamtes der nordhessischen Stadt die Häufchen mit roten Fähnchen, um auf das Verhalten von Hundehaltern hinzuweisen, die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht mit einem Kotbeutel entsorgen. Nach Angaben der Stadtverwaltung ist die in der Bevölkerung gut aufgenommen worden.

"Viele Bürger finden die Aktion gut, einige haben sogar nachgefragt, wo wir die Fähnchen gekauft haben, da sie selbst Fähnchen stecken wollen", sagte Gärtnermeister Karl-Josef Höfer. Einige Fähnchen seien aber auch in Mülleimern gefunden oder sonst wie entwendet worden. "Das sind dann wahrscheinlich die betroffenen Hundehalter", sagte er weiter.

Etliche Hundebesitzer in der Kreisstadt verhielten sich vorbildlich und nutzten die an vielen Stellen kostenlos zur Verfügung gestellten Hundekotbeutel, heißt es in einer Mitteilung der Stadt zum Start der Aktion. Doch einige Hundebesitzer beschädigten durch ihr rücksichtsloses Verhalten den Ruf der Hundefreunde insgesamt. Für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei es nicht nur unangenehm, beim Unkraut jäten, Mähen oder Säubern von Wegen und Plätzen die Hinterlassenschaften vorzufinden, von Hundekot gehe auch eine Gesundheitsgefährdung aus, sagte Gärtnermeister Höfer. "Auf manchen Wiesen können Eltern ihre Kinder zeitweise nicht mehr bedenkenlos spielen lassen."

"Wir haben den Eindruck, dass etwas mehr Hundebeutel in den Mülleimern zu finden sind und sich doch der ein- oder andere Hundehalter mehr die Mühe macht, die Hinterlassenschaft seines Hundes zu beseitigen", sagte Höfer über die ersten Tage der Aktion. "Wir als Gärtner haben kein Problem damit, die Hundehaufen mit Fähnchen zu markieren. Die Idee stammt ja aus unseren eigenen Reihen." Die Mitarbeitenden des Gartenamtes kämen so oder so mit den Hinterlassenschaften in Berührung und hofften durch die Aktion auf eine Verbesserung der Situation.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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