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Nur 1,46 Kinder je Frau Geburtenziffer in Deutschland erreicht Tiefstand

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Am niedrigsten war, wie bereits seit 2017, die Geburtenhäufigkeit bei den Frauen in Berlin mit 1,25 Kindern.

Am niedrigsten war, wie bereits seit 2017, die Geburtenhäufigkeit bei den Frauen in Berlin mit 1,25 Kindern.

(Foto: imago images/MiS)

2021 wurden durchschnittlich noch 1,58 Kinder je Frau geboren. Nun verzeichnet das Statistische Bundesamt jedoch eine Trendwende - die Bundesrepublik erreicht bei der Geburtenrate den niedrigsten Stand seit 2013. In zwei Großstädten sank die Zahl besonders stark.

Nach dem besonders geburtenstarken Vorjahr kamen 2022 in Deutschland wieder deutlich weniger Kinder zur Welt. 738.819 Neugeborene wurden gezählt und damit 56.673 oder sieben Prozent weniger als 2021, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damals war mit 795.492 Babys das geburtenreichste Jahr seit 1997 registriert worden. Die Geburtenziffer sank damit um acht Prozent auf 1,46 Kinder je Frau - das ist der niedrigste Stand seit 2013.

2021 war die Geburtenhäufigkeit noch deutlich auf 1,58 Kinder je Frau gestiegen. Damit die Bevölkerung eines Landes - ohne Zuwanderung - nicht schrumpft, müssten in hoch entwickelten Ländern rein rechnerisch etwa 2,1 Kinder je Frau geboren werden, erklärten die Statistiker.

Die zusammengefasste Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekäme, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im betrachteten Jahr. In Westdeutschland sank die Geburtenziffer im Vorjahresvergleich von 1,60 auf 1,48, in den ostdeutschen Flächenländern von 1,54 auf 1,43 Kinder je Frau.

Vergleichbare Angaben zur Entwicklung im Jahr 2022 sind derzeit für einige nordeuropäische Staaten verfügbar. Auch dort sank die Geburtenziffer etwa in Dänemark mit zehn Prozent sowie in Norwegen und in Schweden mit jeweils neun Prozent in einem ähnlichen Ausmaß wie in Deutschland.

Hamburg und Berlin sind Schlusslicht

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Die Geburtenziffer sank in allen Bundesländern. "Besonders stark nahm sie in Hamburg und Berlin ab", betonte das Bundesamt, und zwar um jeweils zehn Prozent. In Bremen fiel der Rückgang mit vier Prozent am schwächsten aus. Die höchsten Geburtenziffern hatten die Frauen in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen mit 1,52 Kindern. Am niedrigsten war, wie bereits seit 2017, die Geburtenhäufigkeit bei den Frauen in Berlin mit 1,25 Kindern (2021: 1,39).

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes lag im vergangenen Jahr bei 30,4 Jahren. Es lag damit geringfügig niedriger als im Vorjahr mit 30,5 Jahren. Das Durchschnittsalter der Väter beim ersten Kind der Mutter blieb unverändert bei 33,3 Jahren. Unabhängig davon, ob es sich um das erste oder ein weiteres Kind handelte, waren Mütter im vergangenen Jahr bei einer Geburt im Durchschnitt 31,7 Jahre und die Väter 34,7 Jahre alt.

Quelle: ntv.de, can/rts

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