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Lebenslange Haft Gericht spricht Pfleger des Mordes schuldig

26.06.2018, 10:16 Uhr
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Den ersten Mord hatten die Angeklagten regelrecht gefeiert. (Foto: dpa)

Ihre Aufgabe ist es, sich um die Pflege alter Menschen zu kümmern. Doch im pfälzischen Lambrecht quälen eine Pflegerin und zwei Pflegehelfer die Senioren und töten zwei von ihnen. Nun fällt das Urteil.

Drei Ex-Mitarbeiter eines Pflegeheims im pfälzischen Lambrecht sind wegen der Morde in der Einrichtung zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Frankenthal stellte in seinem Urteil außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Das Gericht verurteilte das Trio - eine 27-jährige Altenpflegerin und zwei Pflegehelfer im Alter von 25 und 49 Jahren - wegen zwei Morden, eines Mordversuchs, Körperverletzung, sexuellen Missbrauchs und weiterer Vergehen an Heimbewohnerinnen in unterschiedlicher Beteiligung.

Ermittler waren den drei Deutschen über gemeinsame Chats auf die Spur gekommen, in denen sie sich über die Taten austauschten. Die Staatsanwaltschaft hatte gefordert, alle drei Angeklagten zu lebenslangen Freiheitsstrafen zu verurteilen und die besondere Schwere der Schuld festzustellen sowie Berufsverbote zu verhängen.

Die Verteidiger der 27-Jährigen und des 25-Jährigen hatten für ihre Mandanten dagegen Haftstrafen von maximal sieben beziehungsweise zehn Jahren gefordert. Die Anwältin des 49-Jährigen sprach sich dafür aus, ihren Mandanten von den Mordvorwürfen freizusprechen, weil die Chats nicht als Beweis ausreichten.

Die Taten ereigneten sich zwischen Juli 2015 und August 2016 im Seniorenhaus "Lambrechter Tal". Einer der Pflegehelfer hatte gestanden, eine 85-jährige Heimbewohnerin mit einem Kissen erstickt zu haben. Zuvor war die geplante Tötung mit einer Überdosis Insulin gescheitert. Auch einem 62-jährigen Mann spitzten die drei eine tödliche Menge Insulin. Eine 89-Jährige bekam laut Staatsanwaltschaft in Mordabsicht Morphin und Insulin verabreicht. Die Seniorin überlebte den Angriff jedoch.

Quelle: sba/dpa

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