Die Wetterwoche im Schnellcheck Glätte, Frühling und Hochwasser
21.01.2018, 16:11 Uhr
Der anschwellende Rhein bedeckt in Köln die Uferwiesen, am Montag soll sich am Oberrhein eine Hochwasserwelle aufbauen.
(Foto: dpa)
Lawinengefahr an den Alpen und Hochwasserwellen am Oberrhein. Der Januar scheint wettertechnisch erst einmal so unruhig weiterzugehen, wie er begann. Wie die Wetterwoche genau wird, erklärt n-tv Meteorologe Björn Alexander.
Ruhig und einfach kann unser Wetter in diesem Jahr bislang nur selten. Und so geht es auch in der vierten Kalenderwoche sehr abwechslungsreich weiter. Der Wochenstart bringt streckenweise Glätte, dann folgt außergewöhnlich milde Luft, mit der die Hochwassersituation im Südwesten angespannt bleibt.
Gleichzeitig hat es in den Alpen mal wieder sehr heftig geschneit, so dass bereits einige Orte im Wallis (wie Zermatt) oder in Graubünden von der Außenwelt abgeschnitten sind. Und auch in Westösterreich ist die Lage in Sachen Schnee und Lawinengefahr teilweise brisant. Derzeit herrscht verbreitet Stufe 4 von 5, welche morgen in Folge der neuerlich ergiebigen Schneefälle (Westösterreich bis ein Meter, Schweiz mehr als ein Meter) weiter ansteigen wird. Speziell im Wallis und Graubünden (wo sich in Davos das Weltwirtschaftsforum befindet) ist sogar eine äußerst kritische Situation zu erwarten.
Kritisch ist auch die Hochwassersituation am Oberrhein sowie in dessen Einzugsgebiet. Dort wird sich am Montag eine Hochwasserwelle aufbauen, die in etwa im Bereich jener von Anfang Januar liegen wird - also in Maxau (Karlsruhe) am Dienstag deutlich über 8 Meter.
Für den Rhein unterhalb von Mainz ist die Lage - nach jetzigem Stand - deutlich entspannter. Denn der teilweise ergiebige Regen, den einige Wettermodelle zuletzt noch in großen Teilen des Einzugsgebietes sahen, wird nach momentanen Berechnungen weiter südlich stattfinden. Somit sollte die Mosel in Trier nicht mehr über 8 Meter steigen. Und ohne nennenswerten Regen werden auch alle anderen Rheinzuflüsse wie Main, Nahe, Lahn, Sieg keinen relevanten Eintrag mehr bringen. Damit würde der Pegel in Köln die Marke von 8 Meter nicht nochmals überschreiten.
Nacht zum Montag
An Ems und Rhein zieht Regen auf. Der fällt anfangs auch bis in tiefe Lagen als Schnee (ausgenommen sehr wahrscheinlich Oberrhein und Rheinland). Der Schnee geht aber auch im Bergland rasch in Regen über und fällt dabei teils auf gefrorenem Boden. Vorsicht, es kann sehr glatt werden. Bis in den Berufsverkehr am Montagmorgen betrifft das einen Streifen vom Alpenrand über die zentralen Mittelgebirge bis zur Nordsee. Der Osten und Südosten bleiben noch trocken. Die Frühwerte (um 6 Uhr am Montag) liegen am Rhein bei sehr milden 6 bis 9 Grad, sonst bei minus 3 bis plus 2 Grad.
Montag
Schnee, Schneeregen und Regen mit der Gefahr von gefrierendem Regen überqueren Deutschland. Am Nachmittag kommt die Front im Osten und Südosten an. Dahinter setzt sich schnell Regen-/Tauwetter durch. Vor allem am Rhein bleibt es aber auch mal länger trocken. Die Temperaturen erreichen im Osten und Südosten 1 bis 3, im großen Rest 5 bis 12 Grad.
Dienstag
Im Osten anfangs letzte Schnee- und Schneeregenreste, ansonsten mehrheitlich trocken und meist bewölkt, später etwas Regen am Rhein. Im Süden wird es langsam freundlicher, dazu 4 Grad im Erzgebirge und 11 Grad am Rhein.
Mittwoch
Ein Hauch vom Frühling weht übers Land. 7 Grad werden es am Erzgebirge und bis zu 15 Grad im Rheinland. Hierbei ist es mehrheitlich trocken und im Osten sowie im Süden ist auch etwas Sonne drin. Im Westen und Norden bleibt es hingegen eher wolkiger und später fällt im Nordwesten bereits wieder etwas Regen.
Donnerstag
Die Vorhersagen werden unsicher. Wahrscheinlich in der Nordwesthälfte wechselhaft mit weiteren Schauern. Im Osten und Süden ist es hingegen noch lange freundlich. Alles in allem kühlt es sich wieder etwas ab und die Werte bringen es auf 7 bis 12 Grad.
Freitag
Im Süden Regen, der oberhalb von rund 800 Metern in Schnee übergehen dürfte. Ansonsten könnte es freundlich und trocken durch den Tag gehen. Dazu 4 Grad am Alpenrand und 7 bis 10 Grad im übrigen Land.
Wochenende
Nach jetzigem Stand häufiger mal trocken und ein wenig kühler. Allerdings sind 2 Grad an den Alpen und knapp 10 Grad am Rhein für Ende Januar nach wie vor recht mild.
Quelle: ntv.de