Panorama

16 Verletzte im Krankenhaus Größere Explosion erschüttert Göteborg

Im Anschluss an die Explosion kam es zu einem Brand.

Im Anschluss an die Explosion kam es zu einem Brand.

(Foto: imago images/TT)

In Göteborg kommt es in einem Mehrfamilienhaus zu einer heftigen Detonation, mindestens 16 Menschen werden verletzt, einige versuchen, sich abzuseilen. Ein Sprengsatz am Eingang könnte die Ursache sein. In Schweden kommt es immer wieder zu Anschlägen, deren Ursachen im Banden-Milieu liegen.

Bei einer größeren Explosion und einem anschließenden Brand in einem Mehrfamilienhaus der schwedischen Stadt Göteborg sind nach Angaben von Polizei und Krankenhausvertretern mindestens 16 Menschen verletzt worden, 4 davon schwer. Laut Behörden war die Ursache für die Explosion am frühen Morgen zunächst unklar, den Rettungskräften zufolge wirkte sie aber nicht wie ein Unfall. Schweden leidet seit einigen Jahren unter zunehmender Bandenkriminalität.

Die Explosion habe sich um kurz vor 5 Uhr morgens ereignet, sagte Polizeisprecher Hans-Jorgen Ostler. Die Umgebung sei abgesperrt worden, die Rettungsarbeiten dauerten noch an. Technische Ermittlungen zu den Ursachen würden eingeleitet, sobald das Gebäude abgesichert sei. Laut der Lokalzeitung "GP" vermuteten Polizeivertreter, dass ein Sprengsatz an einem der Eingänge platziert worden sein könnte. Auch der Leiter des Rettungseinsatzes, John Pile, sagte, dass "eine Explosion in einem Wohngebiet oder eine Explosion im Allgemeinen normalerweise keine natürlichen Ursachen hat".

Die Pressesprecherin des Sahlgrenska-Universitätskrankenhauses, Ingrid Fredriksson, berichtete von 16 Verletzten, die ins Krankenhaus gebracht worden seien. Drei Frauen und ein Mann erlitten demnach schwere Verletzungen. Nach ihren Angaben könnte die Zahl der Verletzten aber weiter ansteigen. Auf Fernsehbildern waren Kranken- und Feuerwehrwagen vor dem im Stadtzentrum gelegenen Gebäude zu sehen, aus dem dichter Rauch aufstieg.

107 Explosionen im vergangenen Jahr

Bewohner des Gebäudes berichteten dem Fernsehsender TV4 von massiven Schäden. Medienberichten zufolge wurden einige Bewohner, die sich auf ihre Balkone geflüchtet hatten, von Feuerwehrleuten mit Leitern in Sicherheit gebracht. Andere versuchten demnach, sich mithilfe von Laken selbst abzuseilen.

Schweden kämpft seit Jahren gegen wachsende Bandenkriminalität an. Sie wird auch für die zunehmenden tödlichen Schießereien und Sprengstoffanschläge in dem an sich friedlichen Land mit seinen 10,3 Millionen Einwohnern verantwortlich gemacht. Allein im vergangenen Jahr verzeichnete die Polizei 107 Explosionen sowie weitere 102 Vorfälle, bei denen Sprengstoffanschläge versucht oder vorbereitet wurden.

Quelle: ntv.de, chl/AFP

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