Er soll monatelang geplant haben Haftbefehl gegen Freund von ermordetem Jungen beantragt
26.01.2023, 16:51 Uhr Artikel anhören
Für die Tat nutzte der Teenager laut Ermittlerkreisen einen Stein.
(Foto: picture alliance/dpa)
In Wunstorf wird ein 14-Jähriger von einem gleichaltrigen Jungen getötet - offenbar seinem Kumpel. Die Staatsanwaltschaft hat Haftbefehl gegen den Teenager wegen Mordes beantragt. In der Gemeinde bei Hannover löst die Tat großes Entsetzen aus.
Nach dem gewaltsamen Tod eines 14-Jährigen aus Wunstorf hat die Staatsanwaltschaft Hannover Haftbefehl wegen Mordes beantragt. Der gleichaltrige Beschuldigte soll noch am Nachmittag der zuständigen Jugendrichterin vorgeführt werden, wie Behördensprecher Can Türkay sagte.
Am Vortag war noch wegen Totschlags gegen den ebenfalls 14 Jahre alten Verdächtigen ermittelt worden. Dieser hatte der Polizei gesagt, er habe seinen Freund getötet und versteckt. Erst nach einer mehrstündigen Suche war die Leiche des vermissten Jungen auf einem Brachgelände in der Ortschaft Wunstorf-Blumenau entdeckt worden.
Wie der NDR unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtete, soll der Verdächtige die Tat über mehrere Monate geplant und einen Stein genutzt haben. Auch die "Bild" berichtete von einer langen Vorbereitung und einem Stein als Tatwaffe. Die Staatsanwaltschaft machte dazu zunächst keine Angaben. Zu einem möglichen Motiv liegen nach Angaben der Polizei bislang keine Erkenntnisse vor.
"Es ist ganz furchtbar"
In der Gemeinde bei Hannover löste die Tat Entsetzen aus. "Wir haben es im Internet gelesen und haben gestern Abend auch mitgekriegt, wie der Suchhubschrauber losflog", sagte eine ältere Frau vor einem Supermarkt. "Es ist ganz furchtbar." Sie habe großes Mitgefühl mit den Angehörigen des Opfers und auch des mutmaßlichen Täters. "Das stelle ich mir ganz fürchterlich vor, da kriege ich direkt eine Gänsehaut. Ich habe immer gedacht, sowas passiert doch nicht bei uns in Wunstorf", sagte die Frau, die ihren Namen nicht in den Medien lesen wollte.
Eine andere Frau vor dem Supermarkt stellte sich die Frage, ob Gewalt unter Jugendlichen mehr geworden sei. "Klar gibt es mal Schlägereien, aber wenn hier jetzt auch noch Leute umgebracht werden, ist das ja noch mal eine andere Nummer", sagte sie. Einer Schülerin auf der Straße war der Schock über die Nachricht anzusehen. Sie sagte: "Wir haben es in den Nachrichten gehört, sonst wissen wir noch nichts darüber. Das fühlt sich schon komisch an."
Quelle: ntv.de, rog/dpa