Zehn Verdächtige ermitteltHaftbefehl nach Attacke auf Iraker erlassen
Im Mai attackieren zwei junge Männer mehrere Iraker in einem Park in Esslingen. Anschließend dringen sie mit Eisenstangen auf das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft ein. Nun wird gegen zwei Hauptverdächtige wegen versuchten Totschlags ermittelt.
Fünf Wochen nach einem Angriff auf Flüchtlinge sowie eine Asylunterkunft im baden-württembergischen Esslingen sind zwei Tatverdächtige verhaftet worden. Gegen die beiden 17 und 23 Jahre alten Männer wird wegen Verdachts des versuchten Totschlags ermittelt, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Reutlingen mitteilten. Sie sollen am 11. Mai maßgeblich an einem Angriff auf irakische Flüchtlinge sowie auf eine Asylunterkunft beteiligt gewesen sein.
Zunächst waren an jenem Maiabend drei Iraker, die in einem Park auf einer Bank saßen, von mehreren Tatverdächtigen attackiert worden. Die Angreifer sollen auf die Männer eingeschlagen und diese verletzt haben. Nur wenige Stunden später drangen etwa 20 Menschen auf das Gelände einer Flüchtlingsunterkunft vor, schlugen mit Eisenstangen und Ketten gegen Rollläden und Hauswände und forderten die Bewohner lautstark auf, herauszukommen. Verletzt wurde niemand. Bis zum Eintreffen der Polizei war die Gruppe bereits geflüchtet.
Eine zehnköpfige Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei konnte insgesamt zehn Tatverdächtige identifizieren. Die beiden Hauptverdächtigen wurden am Mittwoch festgenommen, der Haftrichter erließ anschließend Haftbefehl. Die Hintergründe liegen den bisherigen Ermittlungen zufolge offensichtlich "im persönlichen Bereich". Es gebe bisher keine Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.