Panorama

Tag des Gruselns Halloween - die Jagd nach dem Adrenalin

Irische Einwanderer trugen Halloween in die USA. Von dort aus schwappte der Brauch in den 1990er-Jahren langsam auch nach Deutschland.

Irische Einwanderer trugen Halloween in die USA. Von dort aus schwappte der Brauch in den 1990er-Jahren langsam auch nach Deutschland.

(Foto: imago images/Arnulf Hettrich)

Eigentlich vermeiden wir Schreckmomente. Manchmal macht es aber richtig Spaß, sich zu gruseln. So wie an Halloween, aber auch in der Geisterbahn oder bei einem Horrorfilm im Kino. Doch warum tun wir uns das bloß an?

Jeder von uns hat wohl vor etwas Angst. Die einen vermeiden den Gang in den dunklen Keller, die anderen zucken panisch zusammen, wenn sie ein seltsames Geräusch hören. Normalerweise vermeiden wir deswegen genau solche Situationen. Normalerweise. Denn so wie jetzt zu Halloween suchen viele Menschen immer wieder bewusst einen gewissen Nervenkitzel und schaurige Horrormomente.

Längst ist Halloween, das lange Zeit vor allem in den USA gefeiert wurde, auch bei uns ein großes Ereignis: Kinder und Erwachsene suchen sich gruselige Kostüme aus, mit denen sie am Abend des 31. Oktober Nachbarn und Freunde erschrecken können.

Vampire, Geister, Monster: Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Auch Prominente wie Heidi Klum feiern sich regelmäßig mit ihren exzentrischen Halloween-Outfits.

Hier ist jeden Tag Halloween

Doch der Spaß am Gruseln lebt nicht nur an diesem einen Tag auf. Geisterbahnen und Spukhäuser - im Englischen "Haunted Houses" genannt - sind ein gutes Beispiel dafür. Dabei läuft oder fährt man durch schmale Gänge und schummrig ausgeleuchtete Räume. Immer dabei: Die Angst vor der nächsten Gruselszenerie oder dass ein Profi-Erschrecker aus dem Nichts springt, um einem einen gehörigen Schrecken einzujagen.

Sehr beliebt sind außerdem Grusel- und Horrorfilme. Bei Gruselfilmen kriecht einem die Angst langsam unter die Haut, während es in Horrorwerken durchaus blutig und brutal zugeht. Beides tut man sich im normalen Leben ungern an - in der Kinobranche aber gehören diese Genres zu den wichtigsten Märkten und spielen regelmäßig ein Vielfaches ihrer Produktionskosten ein.

Zu den frühen Klassikern aus den 1970er Jahren gehören "Der Exorzist" und "Der weiße Hai", die bis heute zu den erfolgreichsten Horrorfilmen zählen. Die Lust an der Angst ist bis heute ungebrochen. Gerade erst ist "Halloween Kills" mit Jamie Lee Curtis in die Kinos gekommen - der bereits zwölfte Film der Reihe um den Serienmörder Michael Myers mit der weißen Maske.

Egal, wie abgebrüht jemand ist und egal, wie sehr man erwartet, dass der Killer gleich aus dem Dunkel auftaucht: Irgendwann erwischt es wohl jeden von uns. Dann zucken wir zusammen und klammern uns an unseren Kinonachbarn.

Durch Anspannung entspannen

Warum aber tun wir uns das bloß an? Warum gruseln wir uns manchmal so gern? Ein wichtiger Faktor ist dabei sicherlich, dass wir uns in diesem Moment bewusst in diese Situationen begeben. Wir entscheiden, wann wir uns fürchten wollen. Meist sind wir dann auch nicht allein, sondern zusammen mit Freunden oder der Familie. Dann wird aus dem Grusel gleich noch ein Gemeinschaftserlebnis.

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Das Gute an so einem Schreckmoment ist auch, dass wir alles andere vergessen. Wir sind dann nur in dieser einen Situation und denken an nichts anderes. Das kann, trotz der Anspannung, durchaus entspannend sein.

Entscheidend für den Spaß ist außerdem die Sekunde direkt nach dem Schreck. Der Moment, wenn das Adrenalin, das eben noch in die Höhe gejagt ist, wieder absackt. Dann begreifen wir, dass wir in Sicherheit sind - und lachen erleichtert auf.

Quelle: ntv.de, Aliki Nassoufis, dpa

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