Panorama

Sturmflut erreicht Hansestadt Hamburger Feuerwehr rettet Männer aus Auto

Die Feuerwehr half mit Schlauchbooten einen Mann, der versehentlich in die Fluten gefahren war.

Die Feuerwehr half mit Schlauchbooten einen Mann, der versehentlich in die Fluten gefahren war.

(Foto: picture alliance/dpa)

Das Orkantief "Zeynep" wütet über das Land und sorgt an vielen Orten für Verwüstung. Küstenregionen trifft es besonders schwer. So erreicht in den frühen Morgenstunden eine weitere heftige Sturmflut die Ufer Hamburgs und legt vielerorts den Bahnverkehr lahm. Die Feuerwehr ist im Einsatz.

Die Hamburger Feuerwehr rettete am frühen Samstagmorgen zwei Männer, die mit ihrem Auto in der überfluteten Speicherstadt eingeschlossen waren. Nach Angaben der Polizei kam die Feuerwehr den beiden Männern mit einem Schlauchboot zu Hilfe. Sie wurden aus dem Fahrzeug gerettet und mit dem Boot in Sicherheit gebracht. Laut Polizei waren die Männer stark unterkühlt und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Wegen des Hochwassers trieben im Bereich der Hamburger Hafencity mehrere Autos in dem über die Ufer getriebenen Elbwasser, wie die Hamburger Feuerwehr auf Twitter mitteilt.

Die von der Hamburger Feuerwehr vorausgesagte "sehr schwere Sturmflut" hat die Hansestadt erreicht. Der Wasserstand am Pegel St. Pauli erreichte gegen 5.30 Uhr 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Das sei wahrscheinlich der Scheitelpunkt, sagt ein Sprecher des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie. Ab 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser spricht man vor einer sehr schweren Sturmflut. An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste lief das Wasser früher in der Nacht und weniger hoch auf. In Dagebüll (Kreis Nordfriesland) und Büsum (Kreis Dithmarschen) gab es mit 2,92 und 2,86 Metern über dem mittleren Hochwasser ebenfalls eine schwere Sturmflut.

Bahnverkehr eingestellt

Die U-Bahn Hamburg stellte zuvor wegen des Sturms ihren Betrieb auf allen oberirdischen Strecken von 21.30 Uhr an ein. Umgestürzte Bäume behinderten den Verkehr. Dann schränkte die S-Bahn in der Stadt ihren weiteren Betrieb wegen der extremen Wetterlage massiv ein. Entsprechend fahren die U-Bahnen der Linie 1 nur zwischen Stephansplatz und Wandsbek Markt, wie die Hochbahn mitteilt. Die Linie 2 verkehre noch zwischen Christuskirche und Berliner Tor sowie Niendorf Nord bis Niendorf Markt, die U4 zwischen der Hafencity Universität und Jungfernstieg. Der Betrieb der Linie U3 werde ganz eingestellt. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werde, sei unklar. Umgestürzte Bäume behindern nach wie vor den Verkehr.

Alle Einzelheiten zu Orkantief "Zeynep" finden Sie in unserem Sturm-Liveticker.

Zahlreiche Feuerwehreinsätze

Im Norden Deutschlands stellte außerdem die AKN Eisenbahn GmbH (AKN) ihren Betrieb auf den Linien A1, A2 und A3 ein. Betroffen seien die Strecken Neumünster - Hamburg-Hauptbahnhof, Ulzburg Süd - Norderstedt Mitte und Elmshorn - Ulzburg Süd, teilt die AKN mit. Auch hier sei noch unklar, wann mit einer Wiederaufnahme des Betriebs gerechnet werden könne.

Bis 6.00 Uhr absolvierte die Hamburger Feuerwehr nach eigenen Angaben 654 wetterbedingte Einsätze. Großteils sei es dabei um umgestürzte Bäume oder Äste, die herabzufallen drohten, gegangen. Auch wegen umgestürzter Zäune, Fahnenmasten oder Werbeplakaten wie auch wegen Schäden an Dächern und Fassaden musste die Feuerwehr ausrücken. Mehrfach musste sie Bäume entfernen, die auf Gleise der U- und S-Bahn gestürzt waren. Verletzte gab es nach aktuellem Stand nicht.

Quelle: ntv.de, lno/dpa/AFP

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