Panorama

Abstands- und Anstandsregeln Hancocks "Sorry" für Kuss mit Mitarbeiterin

Hancock und seine Mitarbeiterin bitten um Privatsphäre.

Hancock und seine Mitarbeiterin bitten um Privatsphäre.

(Foto: AP)

Es werden Abstands- und Anstandsregeln verletzt, als der britische Gesundheitsminister Hancock seiner Mitarbeiterin nahekommt. Abstandsregeln zu brechen, war ungünstig wegen Corona, Anstandsregeln zu brechen doof für die Partner. Die Entschuldigung gilt für den Fall des Abstands, der Rest ist privat.

Nach Medienberichten über eine angebliche Affäre mit einer engen Mitarbeiterin hat sich der britische Gesundheitsminister Matt Hancock für einen Bruch der Corona-Regeln entschuldigt. "Ich räume ein, dass ich in diesem Fall gegen die Abstandsregeln verstoßen habe", so Hancock. "Ich habe Menschen verletzt und bedauere dies sehr." Einen Rücktritt schloss der Minister aber aus. Premierminister Boris Johnson nahm die Entschuldigung an. Damit sei der Fall abgeschlossen, hieß es aus der Downing Street.

Hancock betont: "Ich konzentriere mich weiterhin darauf, das Land aus dieser Pandemie zu führen." Er bat um Privatsphäre "in dieser persönlichen Angelegenheit". Die Zeitung "The Sun" hatte Fotos veröffentlicht, die zeigen sollen, wie Hancock im Ministerium seine Beraterin küsst. Die Bilder sollen am 6. Mai entstanden sein, elf Tage vor der weitgehenden Aufhebung von Abstandsregeln. Da die 43 Jahre alte Mitarbeiterin von Hancock eingestellt wurde und mit Steuergeld bezahlt wird, fordert die Opposition eine Untersuchung sowie den Rücktritt des Ministers. Die Regierung verteidigte Hancock: Es handle sich um eine persönliche Angelegenheit, und bei der Einstellung der Beraterin seien keine Regeln verletzt worden, beteuert Verkehrsminister Grant Shapps gegenüber "Sky News". Ähnlich äußerte sich ein Sprecher von Premierminister Johnson.

Sowohl Hancock als auch seine mutmaßliche Geliebte sind verheiratet und haben jeweils drei Kinder mit ihren Partnern. Der Minister steht seit Langem in der Kritik. So soll er Millionenaufträge für Corona-Schutzausrüstung ohne Prüfung an Freunde verteilt und Milliarden in ein unzureichendes Testsystem gesteckt haben. Johnsons ehemaliger Top-Berater Dominic Cummings hat Hancock vorgeworfen, in der Pandemie mehrfach gelogen zu haben und deutete an, dass der Premierminister den Gesundheitsminister rauswerfen wollte. Ein Regierungssprecher betonte daraufhin, dass Hancock das Vertrauen Johnsons habe.

Quelle: ntv.de, soe/ dpa

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