Experte warnt vor GefahrenHat der "Nazi-Zug" Nervengift an Bord?

Sollte es den ominösen "Nazi-Zug" in Südwestpolen tatsächlich geben, ist bei der Bergung nach Ansicht eines Wissenschaftlers Vorsicht geboten. Es sei denkbar, dass die Nazis ihren Schatz damals mit Chemiewaffen gesichert haben.
Ein polnischer Wissenschaftler hat vor den Gefahren gewarnt, die von einem angeblich in Niederschlesien vergrabenen "Nazi-Zug" ausgehen könnten. Nach Ansicht von Stanislaw Popiel von der Militärtechnischen Akademie in Warschau könnte der Zug hochgiftige chemische Kampfstoffe geladen haben. "Diese Möglichkeit lässt sich nicht ausschließen", sagte er der Onlineausgabe der Zeitung "Gazeta Wroclawska".
Nazi-Deutschland habe über eine "weit entwickelte Chemieindustrie, gute Chemiker und ein fortgeschrittenes Chemiewaffen-Programm" verfügt, sagte Popiel. Vor etwaigen Ausgrabungsarbeiten müsse daher ein Evakuierungsplan für die nähere und weitere Umgebung ausgearbeitet werden, forderte der Experte.
Historikern zufolge hatte eine IG-Farben-Tochter in Dyhernfurth, dem heute polnischen Brzeg Dolny, tatsächlich den hochgiftigen Nervenkampfstoff Tabun hergestellt. Von dort bis in die Region um Walbrzych, wo ein Deutscher und ein Pole den Nazi-Zug gefunden haben wollen, sind es nur knapp 60 Kilometer.
Konkrete Beweise für den geheimnisumwitterten Zug-Fund liegen indes bislang nicht vor. Die beiden angeblichen Finder wollten die Existenz des Zugs vor wenigen Tagen mit einem Bodenradarbild untermauern. Experten bezweifeln jedoch die Authentizität der Aufnahme.