Herausforderung für Feuerwehr Hochhaus-Brand in Berlin ist gelöscht
30.06.2025, 10:22 Uhr Artikel anhören
Über Berlin steigt am Morgen deutlich sichtbar Rauch auf. Auf dem Dach eines Hochhauses im Westen der Hauptstadt brennt es. Gasflaschen explodieren. Die Feuerwehr hat zunächst Schwierigkeiten, kann die Flammen dann aber unter Kontrolle bringen.
Auf dem Dach der Baustelle des John Jahr Hauses an der Kurfürstenstraße in Berlin ist am Morgen ein Feuer ausgebrochen, das inzwischen gelöscht ist. "Es gibt zum jetzigen Stand keine Verletzten. Wir sind sehr froh, dass die Feuerwehr alles so schnell und gut unter Kontrolle gebracht hat", sagte Josef Girshovich, Sprecher der Hamburger Eigentümerfamilie Jahr. Ein Feuerwehrsprecher sagte, einzelne brennende Teile seien vom Dach auf das Gerüst und auf einen benachbarten Gebäudeteil mit elf Etagen gefallen: "Das konnten wir aber auch alles schnell löschen".
Das Haus hat laut dem Sprecher der Eigentümer 17 Etagen und ist etwa 70 Meter hoch. Die Höhe war für die Feuerwehr eine Herausforderung, da die längste Drehleiter nur 50 Meter misst. "Deshalb mussten wir die Schläuche durch das Treppenhaus zu Fuß bis in die 17. Etage legen. Das bedeutet eine Verzögerung in der Brandbekämpfung und war anstrengend für unsere Einsatzkräfte", so der Sprecher.
Über 100 Einsatzkräfte beteiligt
Die Feuerwehr war demnach mit etwa 130 Einsatzkräften vor Ort. "Wir wurden um 8.26 Uhr alarmiert", sagte der Sprecher. Dunkler Rauch stieg auf, der weit über die Baustelle hinauszusehen war. Es kam am Morgen außerdem zu Explosionen auf dem Dach, wie ein Reporter berichtete. Die Detonationen seien mit ziemlicher Sicherheit auf Gasflaschen zurückzuführen. Bei Dacharbeiten sei es üblich, dass diese verwendet werden, so der Feuerwehrsprecher.
Die Bauarbeiter brachten sich mit einem Außenfahrstuhl in Sicherheit. Der Verkehr wurde umgeleitet. Die Ermittlungen zur Brandursache werden von der Polizei übernommen, wie ein Polizeisprecher bestätigte. Die Hochhausbaustelle befindet sich an der Ecke Kurfürstenstraße/An der Urania.
Das John Jahr Haus wurde vom deutsch-amerikanischen Büro Barkow Leibinger entworfen. Die Investitionskosten laufen sich laut den Projektplanern auf 110 bis 115 Millionen Euro. Aus dem Büro stammen auch die Pläne für die Hauptverwaltung von Total am Hauptbahnhof und den Estrel Tower - Berlins ersten Wolkenkratzer in Neukölln.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa