Panorama

Landeverbote aufgehobenHongkong entschärft Corona-Maßnahmen

21.03.2022, 11:24 Uhr
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Ein angekündigter Massentest aller 7,4 Millionen Einwohner sei angesichts begrenzter Ressourcen derzeit "nicht angemessen", erklärte Regierungschefin Lam. (Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

In Hongkong ist die Corona-Situation seit Februar außer Kontrolle. Dennoch will die Regierung bald einige der strengen Maßnahmen lockern. Unter anderem soll im April das Landeverbot für Flugzeuge aus neun Ländern aufgehoben werden. Auch Kindergärten und Schulen sollen bald zur Präsenz zurückkehren.

Hongkong lockert seine strengen Corona-Beschränkungen. Am Flughafen der chinesischen Sonderverwaltungszone dürfen ab dem 1. April wieder Flugzeuge aus den USA, Großbritannien und sieben weiteren Ländern landen, wie die Regierung ankündigte. In vier Wochen soll es in Hongkongs Schulen zudem wieder Präsenzunterricht geben. Auch auf einen angekündigten Massentest aller 7,4 Millionen Einwohner will die Regierung vorerst verzichten.

Im Kampf gegen die bisher heftigste Infektionswelle in der Finanzmetropole hatte die Regierung im Januar ein Landeverbot für Flugzeuge aus acht Ländern verhängt. Betroffen waren Reisende aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Australien, Kanada, Indien, Pakistan und den Philippinen. Im Februar kam noch Nepal hinzu.

Regierungschefin Carrie Lam sagte, die als "Wellenbrecher" angekündigten Landeverbote seien inzwischen nicht mehr verhältnismäßig. Die Infektionslage in den betroffenen Ländern sei "nicht schlimmer als die in Hongkong". Die Regierung wolle den dort gestrandeten Einwohnern Hongkongs zudem keine zusätzlichen "Sorgen und Ängste" bereiten.

Die Hotel-Quarantäne für geimpfte Einreisende wird zudem auf sieben Tage verkürzt, gefolgt von weiteren sieben Tagen zu Hause. Lam sagte allerdings nicht, ab welchem Datum diese Änderung in Kraft treten soll. Bisher müssen Einwohner Hongkongs nach der Rückreise aus den meisten Ländern einen zweiwöchigen Quarantäne-Aufenthalt in einem teuren Hotel absitzen.

Pflichttest für alle Einwohner derzeit "nicht angemessen"

Lam kündigte außerdem an, dass Kindergärten, Grundschulen und internationale Schulen in Hongkong ab dem 19. April den Präsenzunterricht wieder aufnehmen werden. Ab dem 21. April können Restaurants zudem auch nach 18.00 Uhr geöffnet bleiben. In der Öffentlichkeit dürfen sich dann vier statt wie bisher nur zwei Menschen treffen.

Auf einen Pflichttest aller Einwohner Hongkongs will die Regierung vorerst verzichten. Das Vorhaben sei angesichts begrenzter Ressourcen derzeit "nicht angemessen", sagte Lam. Ob der Test zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird, "hängt von der Entwicklung der Epidemie ab".

In Hongkong ist die Corona-Situation seit über einem Monat außer Kontrolle. Mittlerweile haben sich laut offiziellen Zahlen insgesamt über eine Million der insgesamt siebeneinhalb Millionen Einwohner mit Corona angesteckt, mehr als 95 Prozent davon während der jüngsten Infektionswelle seit Anfang Februar. Zudem sind mehr als 5000 Menschen an dem Virus gestorben, wie es heißt. Im internationalen Vergleich weist Hongkong eine auffällig hohe Todesrate auf, die Experten vor allem mit der niedrigen Impfquote unter älteren Bewohnern der Stadt begründen.

Quelle: ntv.de, mbu/AFP/dpa

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