Panorama

Übelkeit und Erbrechen bei weiteren GästenHotel in Istanbul nach Vergiftung der deutschen Familie evakuiert

15.11.2025, 23:19 Uhr
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Ein Streetfood-Stand wurde von den Behörden bereits geschlossen. Nun sind offenbar weitere Gäste betroffen. (Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Im Fall der in Istanbul verstorbenen Hamburger Familie rückt das Hotel in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Ein Raum soll kürzlich mit Pestiziden behandelt worden sein. Weitere Touristen klagen über Vergiftungserscheinungen.

Nach dem Tod von drei aus Deutschland angereisten Urlaubern in der Türkei ist das Hotel in Istanbul, in dem die Familie untergebracht war, evakuiert worden. Alle Gäste seien in andere Hotels gebracht worden, berichtet die Zeitung "Birgün". Wie viele Menschen betroffen waren, ist bisher nicht bekannt. Zuvor hätten zwei weitere Gäste des Hotels unter den gleichen Symptomen wie die erkrankte Familie gelitten. Sie seien wegen Übelkeit und Erbrechen ins Krankenhaus gebracht worden.

Laut einem "Hürriyet"-Bericht fanden Ermittler heraus, dass ein Raum in dem Hotel kürzlich mit Pestiziden behandelt worden sei. Ein Hotelangestellter und zwei Schädlingsbekämpfer seien festgenommen worden. Damit habe es im Zusammenhang mit den Todesfällen nun insgesamt sieben Festnahmen gegeben.

Bei den Opfern handelt es sich laut Polizei um eine in Deutschland lebende türkische Familie. Sie war nach Istanbul gekommen, um in der Metropole Urlaub zu machen. Die Eltern und ihre Kinder im Alter von drei und sechs Jahren waren am Mittwoch erkrankt, zuvor sollen sie im Uferviertel Ortaköy am Fuße einer Brücke über den Bosporus mehrere beliebte Streetfood-Gerichte gegessen haben. Die Familie wurde ins Krankenhaus gebracht - doch für die Kinder und später auch die Mutter konnten die Ärzte nichts mehr tun. Der Vater solle sich weiter im Krankenhaus befinden.

Bereits am Freitag waren vier Verdächtige festgenommen worden. Laut dem Staatssender TRT geht es um Verkäufer von Süßigkeiten, gefüllten Muscheln und einem Gericht aus Kalbsdärmen (Kokorec). Ihnen werde fahrlässige Tötung vorgeworfen, berichtete Anadolu. Demnach sind alle Verdächtigen wegen anderer Delikte vorbestraft. Die Behörden ließen einen Laden schließen, in dem die Hamburger Familie gegessen haben soll.

Quelle: ntv.de, bho/AFP

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