Scotland Yard prüft Spuren Hunderte neue Hinweise im Fall Maddie
07.06.2020, 13:37 Uhr
Madeleine "Maddie" McCann verschwand im Mai 2007 aus einer Ferienanlage in Portugal. Ein Deutscher soll sie entführt haben.
(Foto: imago images/imagebroker)
Das Interesse an dem Schicksal von Maddie, die vor 13 Jahren in Portugal verschwunden ist, ist groß: Viele Menschen kontaktieren die britische Polizei mit Hinweisen zu dem Fall. Im Gegensatz zu den deutschen Ermittlern geht Scotland Yard immer noch von einem Vermisstenfall aus.
Die britische Polizei hat etwa 400 neue Hinweise im Mordfall Maddie erhalten. Sie seien telefonisch oder per E-Mail eingegangen, teilte ein Polizeisprecher in London mit. Ein 43-jähriger Deutscher soll am 3. Mai 2007 die kleine Madeleine "Maddie" McCann aus einer Ferienanlage in Portugal entführt haben.
Die Ermittler in Deutschland sind überzeugt, dass das Kind tot ist. Die britische Polizei geht hingegen auch nach 13 Jahren weiter von einem Vermisstenfall aus. "Es gibt keinen endgültigen Beweis, dass Madeleine noch lebt oder tot ist", so der Sprecher von Scotland Yard.
Der Verdächtige sitzt in einem Gefängnis in Kiel. Er ist mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft. Der 43-Jährige hatte jahrelang an der Algarve im Süden Portugals gelebt, auch in der Nähe des Tatorts im Ferienort Praia da Luz. Er hatte sich unter anderem mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten.
Eine britische Zeugin will den Verdächtigen nach einem Bericht der "Sun" vom Samstag wiedererkannt haben. Er soll sich damals in der Nähe des Appartements der Familie McCann merkwürdig verhalten haben. Die Zeitung nennt die Frau eine "glaubwürdige Zeugin", die den Mann schon wenige Stunden nach dem Verschwinden des kleinen Mädchens in der Ferienanlage in Portugal beschrieben haben soll.
Als ihr nun ein Bild von dem Verdächtigen gezeigt wurde, sagte die Zeugin der "Sun" zufolge: "Das ist der Mann, den ich gesehen habe." Scotland Yard wollte den Bericht bislang nicht kommentieren.
Quelle: ntv.de, hny/dpa