"Beispielloses Ereignis" Hurrikan "Idalia" steuert mit Sturmflut auf Florida zu
30.08.2023, 11:09 Uhr Artikel anhören
An der Küste von Sarasota in Florida zieht der Sturm auf.
(Foto: Valerie Giacobbe via REUTERS)
Die Bewohner in Florida bereiten sich erneut auf einen schweren Sturm vor. Hurrikan "Idalia" nimmt im Laufe des Tages Kurs auf den US-Küstenstaat. Bis er dort ankommt, soll er eine Geschwindigkeit von 210 Kilometer pro Stunde erreicht haben.
Der Hurrikan "Idalia" nimmt weiter an Stärke zu und wird als Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie im Laufe des Tages an der Westküste Floridas auf Land treffen. Derzeit befinde sich der Wirbelsturm rund 175 Kilometer südwestlich von Cedar Key, teilte das nationale Hurrikanzentrum (NHC) mit. "Eine katastrophale Sturmflut und zerstörerische Winde nähern sich der Big Bend-Region", heißt es in der jüngsten Warnung. Der Nationale Wetterdienst in Tallahassee bezeichnete "Idalia" als "beispielloses Ereignis", da noch nie ein größerer Hurrikan durch dieses Gebiet gezogen ist.

"Idalia" soll im Laufe des Tages Hurrikan-Stufe 4 von 5 erreichen.
(Foto: picture alliance/dpa/NOAA)
Mittlerweile habe sich "Idalia" zu einer Hurrikan-Stärke der Kategorie 4 verstärkt. Ein Hurrikan dieser Stärke hat wahrscheinlich eine Windgeschwindigkeit von 215 Kilometer pro Stunde. Nach der Skala des Nationalen Hurrikan-Zentrums bedeutet die Kategorie 4, dass "katastrophale Schäden auftreten werden". Demnach werden die meisten Bäume "abgeknickt oder entwurzelt und Strommasten umgestürzt", heißt es dort. Die Stromausfälle werden Wochen bis möglicherweise Monate dauern. "Der größte Teil des Gebiets wird für Wochen oder Monate unbewohnbar sein", heißt es weiter.
Der Sturm soll Florida am Mittwochmorgen (Ortszeit) erreichen. Der US-Staat liegt sechs Stunden hinter der mitteleuropäischen Zeit (MESZ) zurück. Das Zentrum dürfte in der "Big Bend"-Region von Florida die Küste erreichen, dort, wo das Festland - der "Panhandle" - in die Halbinsel übergeht. "Während sich Idalia nach dem Landfall abschwächen sollte, ist es wahrscheinlich, dass er immer noch ein Hurrikan ist, während er sich über Südgeorgien und nahe der Küste von Georgia oder Süd-South Carolina bewegt", so das NHC.
Fast alle 21 Millionen Bewohner Floridas, wie auch viele Bürger in den benachbarten Bundesstaaten Georgia und South Carolina waren von Unwetter- oder Hochwasserwarnungen betroffen. Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der sich auch um die US-Präsidentschaft bewirbt, hat in Dutzenden Bezirken den Notstand ausgerufen. Das NHC warnte vor katastrophalen Sturmfluten und zerstörerischen Winden. "Die Todesursache Nummer eins bei all diesen Stürmen ist das Wasser", sagte die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell, dem Sender CNN.
"Idalia" ist der vierte schwere Hurrikan, der Florida binnen sieben Jahren heimsucht nach "Irma" 2017, "Michael" 2018 und "Ian", der im vergangenen September die höchste Kategorie fünf erreichte. Allein in Florida starben durch den Wirbelsturm fast 150 Menschen, die Höhe der Sachschäden wird auf mehr als 100 Milliarden Dollar (92,5 Milliarden Euro) geschätzt. Wegen der hohen Schäden haben die Versicherer die Prämien in die Höhe geschraubt oder dem Staat gar den Rücken gekehrt.
Quelle: ntv.de, vmi/rts