Schreck für 400 ReisendeICE rast in Wildschwein-Rotte

Bei der Fahrt durch Brandenburg kollidiert ein ICE in Rathenow mit mehreren Wildschweinen. Der Zug bleibt beschädigt liegen. Die rund 400 Passagiere an Bord müssen auf freier Strecke umsteigen. Sie erreichen ihr Ziel Berlin erst tief in der Nacht.
Ein ICE der Deutschen Bahn ist in Rathenow westlich von Berlin mit Wildschweinen zusammengestoßen. "Der ICE ist leider nicht mehr fahrbereit", berichtete die Bundespolizei. Etwa 400 Reisende im ICE 596 (München-Stuttgart-Berlin) mussten am Dienstagabend auf freier Strecke in einen anderen Zug wechseln, der von Basel kam und an der Unfallstelle vorbeifuhr.
Die Fahrgäste haben ihr Fahrtziel Berlin mit fast vier Stunden Verspätung erreicht. Die Reisenden hätten die Hauptstadt um 20.29 Uhr erreichen sollen - der Zug aus Basel kam am Hauptbahnhof gegen Mitternacht an. Verletzte gab es bei dem Vorfall nicht, wie die Bundespolizei mitteilte.
Die Strecke zwischen Rathenow und Schönhausen in Sachsen-Anhalt konnte bis Mitternacht nicht befahren werden. Danach wurde ein Gleis des gesperrten Abschnitts wieder freigegeben. "Da das Verkehrsaufkommen am Abend geringer ist, konnten wir alle Züge umleiten", erklärte eine Bahnsprecherin.
Hauptstrecke vorübergehend gesperrt
Das Gleis, auf dem der Unfallzug stand, war bis etwa 4.30 Uhr gesperrt, weil ein Kabel beschädigt wurde. Im Lauf des Vormittags sollte der Verkehr den Angaben zufolge wieder ohne Störungen rollen. Wie viele Wildschweine von dem ICE erfasst wurden, war zunächst noch unklar.
Die Strecke zwischen Berlin und Wolfsburg ist eine wichtige Trasse für Schnellzug-Verbindungen etwa in Richtung Nordrhein-Westfalen sowie Frankfurt am Main, Stuttgart und den gesamten südwestdeutschen Raum, inklusive der Anschlussverbindungen in Richtung Schweiz, nach Frankreich und in die Benelux-Länder.