Panorama

Von Flutwelle mitgerissen In Italien vermisste deutsche Urlauberin ist tot

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Ein Feuerwehrfahrzeug im Einsatz nach den heftigen Regenfällen im Norden Italiens.

Ein Feuerwehrfahrzeug im Einsatz nach den heftigen Regenfällen im Norden Italiens.

(Foto: dpa)

Auf einem Campingplatz in der norditalienischen Region Piemont wird ein deutsches Ehepaar von einer Flutwelle überrascht. Während sich der Mann retten kann, wird die Frau von den Wassermassen mitgerissen. Mehr als zwei Tage suchen Rettungskräfte nach der 64-Jährigen. Nun die traurige Gewissheit.

Nach tagelanger Suche ist im Norden Italiens eine vermisste deutsche Urlauberin tot aufgefunden worden. Der Leichnam der 64 Jahre alten Frau wurde nach Angaben der Feuerwehr in überflutetem Gelände etwa vier Kilometer entfernt von dem Campingplatz entdeckt, von dem sie verschwunden war. Die Urlauberin war in der Nacht zum Montag von Wassermassen mitgerissen worden, als sie sich vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen wollte. Die Regenfälle richteten im Norden Italiens schwere Schäden an.

Die Frau namens Andrea H. war mit ihrem Ehemann in der Region Piemont in einem Wohnwagen unterwegs. Auf einem Campingplatz in der Nähe der Gemeinde Spigno Monferrato wurden die beiden am Montag frühmorgens im Schlaf von der Flutwelle eines Flusses überrascht. Wegen des schweren Regens drang Wasser in ihren Wohnwagen ein, und das Gefährt setzte sich plötzlich in Bewegung. Das Paar versuchte, zu Fuß zu fliehen und dabei auch seine beiden Hunde mitzunehmen. Der Mann, der einen Hund im Arm hielt, konnte sich nach Angaben der Feuerwehr in Sicherheit bringen.

Die Frau hingegen soll kurz vor dem Erreichen des Ausgangs ausgerutscht und mitgerissen worden sein. Auf dem Arm hatte sie nach italienischen Zeitungsberichten ihren Hund, den sie zu retten versuchte. Spekuliert wird, dass sie deshalb den Halt verlor. Der Hund wurde dann ebenfalls von den Fluten mitgerissen.

Die Suche nach der Vermissten dauerte schließlich mehr als 48 Stunden, auch Hubschrauber und Drohnen waren im Einsatz. Der Leichnam wurde in der überschwemmten Landschaft um den Fluss Valla schließlich viel weiter mitgetragen als zunächst vermutet. Der zuständige Regionalrat Federico Riboldi sprach der Familie sein Beileid aus. Er sagte: "Sie war auf der Suche nach Ruhe und fand stattdessen auf tragische Weise den Tod." Zur genauen Herkunft des deutschen Paares machten die italienischen Behörden keine näheren Angaben.

Regenfront über Italien

Auf dem kleinen Campingplatz hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks 17 weitere Gäste auf. Mit Ausnahme der Deutschen konnten alle in Sicherheit gebracht werden. Das Wasser stand nach Angaben von Besitzer Pieter Witschge mehr als einen Meter hoch in der Anlage. Die Aufräumarbeiten inmitten von Schlamm und Matsch werden noch Tage dauern.

Über Italien zieht seit Beginn der Woche eine Regenfront. Besonders betroffen sind neben dem Piemont die Regionen Venetien und Lombardei, ebenfalls im Norden. In Venetien riefen die Behörden den Notstand aus. Rund um den Comer See sind zahlreiche Straßen nur schwer oder gar nicht mehr passierbar. An einer Stelle riss ein Erdrutsch ein tiefes Loch mitten in eine Landstraße. Die Feuerwehr musste mehrere Dutzend Anwohner aus von Wasser eingeschlossenen Häusern in Sicherheit bringen.

Inzwischen hat der Regen aber auch weitere Regionen im Süden erreicht. Auf den beiden Urlauberinseln Capri und Ischia im Golf von Neapel floss das Wasser in Sturzbächen den Berg hinab. Die Schäden sind nach Schätzungen auch hier erheblich.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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