Panorama

Starkregen, Erdrutsche, Fluten Zwei Menschen sterben bei Unwetter in Südeuropa

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Nach starkem Regen brach diese Promenade in Saint-Quay-Portrieux in der Bretagne ein.

Nach starkem Regen brach diese Promenade in Saint-Quay-Portrieux in der Bretagne ein.

(Foto: picture alliance/SIPA/Justin Picaud)

In Italien, Frankreich und Spanien fallen in kürzester Zeit große Mengen Regen. Flüsse treten über die Ufer, Straßen werden überschwemmt, Menschen sind in ihren Autos gefangen. Hunderte Male werden Rettungskräfte alarmiert, doch in zwei Fällen können sie nichts mehr tun.

Bei starken Regenfällen in Frankreich und Spanien sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen: Eine 55 Jahre alte Frau starb in der Bretagne in ihrem Auto, wie die französischen Behörden mitteilten. Am Vortag war in der Nähe von Barcelona in Nordostspanien eine Leiche in einem Fluss geborgen worden. Unklar ist, ob es sich um einen von zwei Vermissten handelte, deren Auto zuvor von den Wassermassen mitgerissen worden war.

Die in der Bretagne gestorbene Frau sei auf einer überfluteten Straße unterwegs gewesen, teilte die Präfektur des Départements Côtes-d'Armor mit. Sie habe das Fahrzeug vor den ansteigenden Wassermassen nicht mehr rechtzeitig verlassen können.

In der Bretagne, aber auch in Südfrankreich und in der spanischen Region Katalonien hatte es am Sonntag und Montag heftige Regenfälle gegeben. In der Bretagne fielen stellenweise mehr als 100 Millimeter Wasser innerhalb von 24 Stunden. Mehrere Fernstraßen mussten zeitweise in beide Richtungen gesperrt werden.

Im südfranzösischen Marseille alarmierten innerhalb weniger Stunden etwa 700 Menschen die Feuerwehr und den Rettungsdienst. Die Rettungskräfte befreiten mehrere Menschen, die wegen der heftigen Regenfälle ihre Autos nicht verlassen konnten. Vier Schulen blieben geschlossen. Ein Fußballspiel zwischen Marseille und Paris Saint-Germain sowie ein Rugbyspiel in Toulon wurden am Sonntag wegen des heftigen Regens verschoben.

Spanien: Menschen in Seilbahn gefangen

In Spanien befreiten Feuerwehrleute 27 Menschen, die in einer Seilbahn zum Kloster Montserrat blockiert waren. Wegen des Unwetters war es dort zu Erdrutschen gekommen. Mehrere Dutzend Flüge von und nach Barcelona wurden gestrichen oder verspäteten sich. Das Unwetter beeinträchtigte auch den Bahnverkehr. Erdrutsche und umgestürzte Bäume blockierten mehrere Bahnstrecken.

Im Oktober vergangenen Jahres hatten starke Regenfälle im Osten und Süden Spaniens zu massiven Überschwemmungen geführt, besonders hart traf es die Provinz Valencia. Nach Angaben der Regierung kamen 236 Menschen ums Leben, es war die schlimmste Katastrophe dieser Art in Spanien seit Jahrzehnten.

Italien: Wasser kniehoch auf Straßen

Auch im Norden Italiens traten nach heftigen Regenfällen mehrere Flüsse über die Ufer. In verschiedenen Gemeinden wie in der Stadt Cabiate zwischen Mailand und dem Comer See floss das Wasser kniehoch durch die Straßen. In der Region gingen Erdrutsche nieder. Mehrere Bahnverbindungen wie die Strecke Como-Chiasso sind unterbrochen. Für die nächsten Tage sagen die Meteorologen weiteren Regen voraus. Rund um den Comer See sind derzeit auch noch viele Urlauber aus Deutschland unterwegs.

Die Rettungskräfte haben Hubschrauber im Einsatz, um Menschen zu Hilfe zu kommen, die durch das Wasser in ihren Häusern eingeschlossen sind. Von einem Campingplatz wurden mehr als ein Dutzend Urlauber in Sicherheit gebracht, die von den Regenfällen in der Nacht überrascht worden waren. Eine Frau wird vermisst.

Autos versinken in Cabiate nördlich von Mailand in den Wassermassen.

Autos versinken in Cabiate nördlich von Mailand in den Wassermassen.

(Foto: picture alliance/dpa/Vigili del Fuoco)

Betroffen war auch die Millionenmetropole Mailand, die Hauptstadt der Region Lombardei. Dort trat der Fluss Seveso über die Ufer. Die Stadtverwaltung empfahl große Vorsicht in der Nähe des Flusses, insbesondere in Unterführungen. Zudem wurden die Einwohner aufgefordert, Grünflächen und Parks zu verlassen.

Starkregen wird Wissenschaftlern zufolge durch den Klimawandel häufiger und heftiger. Eine wärmere Atmosphäre nimmt mehr Wasser auf, das dann abregnet und so auch das Risiko und die Intensität von Überschwemmungen erhöht.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP

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