Panorama

Spürhunde entdecken neue SpurenIndizien belasten mutmaßlichen BVB-Bomber

20.05.2017, 13:44 Uhr
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Der BVB-Bus nach dem Anschlag. (Foto: picture alliance / Marcel Kusch/)

Etliche Spieler von Borussia Dortmund sollten sterben, damit er dank fallender BVB-Aktie viel Geld verdienen kann: Das soll der Plan von Sergej W. gewesen sein. Nun finden die Ermittler weitere Spuren, die das beweisen könnten.

Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia-Dortmund sind weitere Indizien bekannt geworden, die den Hauptverdächtigen Sergej W. belasten. Wie der "Spiegel" berichtet, schlugen Sprengstoffhunde sowohl an dem Bett des Verdächtigen in seiner Wohnung an als auch an seinem Spind bei der Arbeit.

Zudem fand die Polizei bei den Eltern des Verdächtigen einen Vogelkasten aus braunem Beton, der mit einer Bohrung versehen und in dem Plastikband verarbeitet war. Die Ermittler vermuten, dass der Kasten als Versteck für einen Sprengsatz gedacht gewesen sein könnte. An W.s Spind wurden zudem Spuren von Wasserstoffperoxid gefunden.

Tatsächlich hatten kriminaltechnische Untersuchungen ergeben, dass bei dem Anschlag ein selbstgemixter Sprengstoff auf der Basis von Wasserstoffperoxid benutzt worden war. Weitere sichergestellte Flüssigkeiten und Pulver aus dem Besitz Sergej W.s werden noch untersucht.

Am vergangenen Dienstag war bekannt geworden, dass der Generalbundesanwalt die Ermittlungen zu der Tat an die Staatsanwaltschaft Dortmund abgegeben hat. Der Grund: Es gebe bislang keine Hinweise darauf, dass die Tat einen terroristischen Hintergrund habe, heißt es.

Die Ermittler vermuten, dass Sergej W. die Tat aus Habgier begangen hat. Dafür soll er am Tag des Anschlags mit geliehenem Geld zunächst sogenannte Put-Optionen gekauft haben. Dann wollte der 28-Jährige möglichst viele BVB-Spieler töten, um schließlich nach dem Anschlag am sinkenden Kurs der BVB-Aktie Geld zu verdienen.

Der Anschlag war am 11. April vor dem Champions-League-Spiel der Dortmunder gegen den AS Monaco verübt worden. Dabei wurden Innenverteidiger Marc Bartra und ein Polizist verletzt.

Quelle: kpi

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