Panorama

Zahl der Tsunamiopfer steigt Indonesien beklagt nun mehr als 1200 Tote

Rettungskräfte bergen ein Opfer in Palu.

Rettungskräfte bergen ein Opfer in Palu.

(Foto: imago/Xinhua)

Das Ausmaß der Tsunami-Katastrophe in Indonesien ist verheerend. Die Zahl der Toten steigt und steigt. Noch immer werden viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Inmitten des Elends gibt es aber auch eine gute Nachricht.

Die Zahl der Todesopfer bei den Erdbeben und dem folgenden Tsunami in Indonesien hat sich nochmals deutlich erhöht. Nach einer neuen offiziellen Zwischenbilanz kamen auf der Insel Sulawesi mehr als 1200 Menschen ums Leben. Die Katastrophenschutzbehörde sprach von mindestens 1234 Toten. Bislang war man von mehr als 840 Toten ausgegangen.

Unter den Trümmern von Häusern und im Schlamm werden noch viele weitere Leichen vermutet. Immer noch gibt es Nachbeben. Wahrscheinlich wird es noch Tage dauern, bis das ganze Ausmaß der Katastrophe klar ist. Der Sprecher der Behörde, Sutopo Nugroho, berichtete von mehr als 800 Verletzten. Fast 100 Menschen werden noch vermisst.

Mehr als 72 Stunden nach den Beben und der Flutwelle wird die Lage auf der Insel immer chaotischer. Bei den Überlebenden wachsen Verzweiflung und Zorn, weil es an den wichtigsten Dingen wie Wasser, Nahrung und Treibstoff fehlt. An den Straßen stehen Leute mit Schildern wie "Wir brauchen Essen" und "Wir brauchen Unterstützung".

Rettung nach drei Tagen unter Trümmern

In der besonders schlimm betroffenen Stadt Palu kam es zu Plünderungen. Sicherheitskräfte gaben nach einem Bericht des Senders BBC Warnschüsse ab. Indonesien hat das Ausland inzwischen auch offiziell um Unterstützung gebeten.

Mancherorts hatten die Helfer auch Erfolg. Mehr als 72 Stunden nach dem Tsunami zogen sie aus den Trümmern eines Verwaltungsgebäudes in Palu einen Überlebenden. Der Mann namens Sapri Nusin konnte gleich wieder laufen, klagte aber: "Ich bin sehr durstig." Die Zeit, um Verschüttete noch retten zu können, wird allerdings immer knapper.

Unterdessen wurde eine weitere indonesische Insel von einem heftigen Erdbeben erschüttert: die Insel Sumba weiter im Süden. Das Beben um 7.16 Uhr Ortszeit (2.16 Uhr MESZ) hatte die Stärke 6,3. Das Zentrum lag etwa zehn Kilometer tief im Meer, rund 66 Kilometer südwestlich der Insel. Augenzeugen berichteten, dass Panik ausgebrochen sei. Über größere Schäden oder Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Auf Sulawesi - Indonesiens viertgrößter Insel - kommen die Einsatzkräfte erst nach und nach in die Gebiete weiter im Norden, in denen das Zentrum des schlimmsten Bebens von Freitagabend war. Es hatte eine Stärke von 7,4. Auf einem Kirchengelände nahe Palu wurden nach Angaben des Roten Kreuzes die Leichen von 34 Schülern entdeckt, die dort am Bibelunterricht teilgenommen hatten. Mehr als 50 weitere Bibelschüler werden noch vermisst. Viele Opfer sind noch unter Trümmern und im Schlamm begraben.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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