Öltanker nicht gekapertIndonesien dementiert Piratenangriff
Erst hieß es, der Öltanker "Vier Harmoni" sei von Piraten gekapert und entführt worden. Doch Indonesien verneint das. Viel mehr hätte die Besatzung wegen interner Streitigkeiten das Schiff zurück nach Indonesien gebracht.
Indonesien hat Berichte über die Entführung eines malaysischen Öltankers mit 900.000 Litern Diesel an Bord dementiert. Die bisherigen Ermittlungen deuteten darauf hin, dass das Schiff nicht von Piraten gekapert, sondern von der Besatzung zurück nach Indonesien gebracht worden sei, teilte die indonesische Marine mit. Hintergrund seien interne Streitigkeiten. Der Tanker Tanker "MT Vier Harmoni" war am Dienstag als vermisst gemeldet worden.
Der Kapitän habe seine Vorgesetzten zwei Mal kontaktiert, um sie darüber zu informieren, dass das Schiff wegen eines Managementproblems innerhalb seiner Firma Kurs auf die Insel Batam nehme. Auch die malaysische Küstenwache verwies auf "interne Probleme" zwischen dem indonesischen Besitzer des Schiffs, dem malaysischen Mieter und der indonesischen Besatzung. Der Chef der Küstenwache, Ahmad Puzi Kahar, hatte zunächst von einer Entführung gesprochen und eine Verwicklung der Crew angedeutet.
Nach Angaben Puzis war der Tanker am Montag vom südmalaysischen Containerhafen Tanjung Pelepas in See gestochen. Einen Tag später wurde er als vermisst gemeldet. Seine Ladung hat demnach einen Wert von umgerechnet 350.000 Euro.
Dank verstärkter Zusammenarbeit und Patrouillen ist die Piraterie in Südostasien in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen, doch gibt es immer noch gelegentlich Versuche von kriminellen Banden, langsam fahrende Tanker in ihre Gewalt zu bringen.