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Temperaturen bis 50 Grad Celsius Iran schickt Arbeitnehmer teils in den Hitze-Lockdown

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Bei mehr als 40 Grad Celsius in Teheran wird Arbeiten zur Qual.

Bei mehr als 40 Grad Celsius in Teheran wird Arbeiten zur Qual.

(Foto: via REUTERS)

Im Iran kann es im Juli schon mal sehr heiß werden. Die aktuellen Temperaturen übertreffen frühere Jahre allerdings spürbar. Daher schränkt die Regierung das Arbeiten ein und verordnet teils Lockdowns wegen der Hitze. Aber nicht nur Menschen sind betroffen. Auch die Infrastruktur hält nicht immer Stand.

Angesichts der Hitzewelle im Iran ordnet die Regierung einen Lockdown für das Wochenende an. Bei Temperaturen von 40 bis 50 Grad Celsius in weiten Landesteilen sollen Medienberichten zufolge am Samstag Behörden sowie Banken und Büros nur halbtags arbeiten, am Sonntag dann ganztags geschlossen bleiben. Ausnahmen gebe es lediglich für Rettungsdienste und medizinische Behörden.

Die Hitzeperiode stelle ein seriöses Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar und treibe auch den Stromkonsum enorm in die Höhe, begründete die Regierung ihre Entscheidung. Schulen und Universitäten sind im Juli wegen der Sommerferien geschlossen.

Erst nach 17 Uhr ins Freie

In iranischen Medien wurden Menschen aufgefordert, sich bis 17 Uhr nicht im Freien aufzuhalten. Ein Sprecher der iranischen Notfallbehörde, Babak Jektaparast, sagte der halbamtlichen Nachrichtenagentur Mehr, 225 Menschen hätten wegen eines Hitzschlags behandelt werden müssen. Vor allem Kinder und Senioren waren davon betroffen. Ob es seit der zweiwöchigen Hitzewelle deswegen auch Tote gegeben habe, ist unklar.

Mehr berichtete unter Berufung auf einen Vertreter des iranischen Wetterdiensts, Sadegh Siaian, dass in zehn Provinzen mehr als 45 Grad Celsius erreicht worden seien. Die höchste Temperatur sei in den vergangenen 24 Stunden in der Stadt Delgan in der Provinz Sistan-Belutschistan verzeichnet worden, 49,7 Grad. Besonders dramatisch ist die Lage im Süden und Südosten des Landes. Für Montag werde mit einem Rückgang der Hitze gerechnet.

Viele Großstadtbewohner, besonders in der Hauptstadt Teheran, sind in den letzten Tagen wegen der Hitze in den Norden des Landes geflüchtet. Am Kaspischen Meer hoffen sie auf mildere Temperaturen. Auch kommt es wegen des hohen Energiekonsums immer wieder zu stundenlangen Stromausfällen.

Der Iran mit seinen fast 90 Millionen Einwohnern hat eine Fläche mehr als viermal so groß wie Deutschland, weite Landesteile sind von Wüsten dominiert. Forscher warnen seit Jahren vor einer Zunahme von Dürren in der Region, die besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen ist.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AP

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