Panorama

Wasser in Miami steht hüfthoch "Irma" wirbelt an Floridas Westküste

In der Tampa Bay Area leben 2,7 Millionen Menschen - die Region gilt als schlecht gerüstet für Unwetter.

In der Tampa Bay Area leben 2,7 Millionen Menschen - die Region gilt als schlecht gerüstet für Unwetter.

(Foto: REUTERS)

Der gewaltige Hurrikan "Irma" bewegt sich an Floridas Westküste entlang direkt auf Fort Myers und Tampa zu. Mehrere Menschen sterben im Unwetter. Tampas Bürgermeister erwartet "unsere Hölle". Mehr als 1,35 Millionen Menschen sind ohne Strom.

Mit gewaltiger Zerstörungskraft hat Hurrikan "Irma" Florida erreicht. Der Tropensturm droht schwere Schäden anzurichten und weitreichende Überflutungen mit sich zu bringen. Im Zentrum Miamis steht das Wasser an manchen Stellen hüfthoch, berichten US-Medien. Manche Straßen verwandelten sich in Flüsse verwandelt. Meteorologen warnen vor Tornados.

Das Auge des Hurrikans hatte gegen 9 Uhr Ortszeit die Inselkette Florida Keys erreicht. Wie "ABC" meldete, starben am Sonntagmorgen Ortszeit drei Menschen bei vom Wetter mitverursachten Verkehrsunfällen. "Irma" ist seit 1960 der stärkste Hurrikan, der die Florida Keys getroffen hat. Mehr als 1,35 Millionen Menschen in Florida sind inzwischen ohne Stromversorgung. In Miami brach wegen des starken Windes ein Baukran auf einem Hochhaus ab.

Der Hurrikan zieht leicht westlich vor der Küste Floridas nordwärts und traf Miami nicht direkt. Für die Küstenbewohner ist das eine schlechte Nachricht, schaufelt der Sturm so doch mehr Wasser auf die Westküste. Meteorologen sagen, "Irma" werde dort größere Wellen verursachen, wenn ihr Auge durchgezogen sei. Fort Myers und Tampa liegen exakt auf der vorhergesagten Route. In beiden Städten bereiten sich die verbliebenen Menschen auf bis zu 4,5 Meter hohe Sturmfluten vor. "Wir werden unsere eigene Art von Hölle zu Gesicht bekommen", sagte Tampas Bürgermeister Bob Buckhorn.

Auge im Westen, Überschwemmungen im Osten

Notfallnummern wegen "Irma"

Das Auswärtige Amt in Berlin bietet für Anrufer aus Deutschland folgende Nummer an: (030) 5000 3000

Anrufer aus den USA erreichen die dortige deutsche Botschaft in Washington D.C. unter: (001 202) 298 4000

An der Westküste könnte die Situation vor allem in der Tampa Bay Area kritisch werden. Sie liegt in einer Bucht des Golfs von Mexiko. In der Region münden mehrere Flüsse ins Meer, das macht sie noch anfälliger für Überschwemmungen. Experten gehen davon aus, dass die Stadt und die umliegenden Bezirke schlecht gerüstet sind für einen Hurrikan. Weil "Irma" so groß ist, werden auch auf der Ostseite Floridas schwere Schäden und Überflutungen erwartet. Für Miami und andere östliche Gebiete gab es trotz des weiter westlich gelegenen Sturmzentrums keine Entwarnung. Fernsehbilder aus Miami zeigten Reporter, die sich im Wind kaum auf den Beinen halten konnten.

"Irma" hält die Region bereits seit Tagen in Atem. Bei seinem Zug durch die Karibik kostete der Sturm nach inoffiziellen Schätzungen mehr als 20 Menschen das Leben, einige Gebiete gelten als unbewohnbar. Schwere Schäden gab es unter anderem auf den Inseln Barbuda, Saint-Martin, Saint-Bartélemy, sowie den Jungferninseln. "Irma" gilt als extrem gefährlich. Meteorologen warnen vor schweren Regenfällen, Sturmfluten und Tornados.

Mehr als 6,5 Millionen Menschen waren aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. Das entspricht rund 30 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates. Mehr als 120.000 Menschen harren seit der Nacht zu Sonntag in Notunterkünften aus.

US-Präsident Donald Trump lässt sich von seinem Stab laufend über die Situation informieren. Er tagte am Samstag in Camp David mit seinem Kabinett. Der Präsident appellierte an die Menschen in den betroffenen Gebieten, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Gouverneur Scott mobilisierte 7000 Mitglieder der Nationalgarde. Florida sei insgesamt gut auf den Hurrikan vorbereitet, sagte er. Man dürfe den Sturm jedoch auf keinen Fall unterschätzen. Scott rief alle Menschen in den Evakuierungszonen erneut eindringlich dazu auf, sich in Schutzräume zu begeben.

Auch im benachbarten Georgia wurde der Notstand ausgerufen. In Alabama mobilisierte Gouverneur Kay Ivey vorsorglich die Nationalgarde. "Irma" sollte nach letzten Prognosen bis zum Wochenbeginn als tropischer Sturm sintflutartigen Regen in die beiden Bundesstaaten bringen.

Quelle: ntv.de, rpe/dpa

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