Nach Selfie am Vesuv US-Tourist stürzt in Vulkankrater
13.07.2022, 12:28 Uhr (aktualisiert)
Lebensgefährliche Neugier: Wer auf den Vesuv will, sollte lieber auf den offiziellen Wegen bleiben.
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Eine Familie will auf den Vesuv klettern, aber nicht über den offiziellen Weg mit Tickets: Die vier US-Touristen nehmen eine verbotene Route. Mit einem Selfie will ein 23-Jähriger die Wanderung auf den Vulkan im Bild festhalten. Er stürzt und der Versuch endet beinahe in einer Katastrophe.
Die Jagd nach dem perfekten Selfie hat ein US-Tourist am Vesuv in Italien beinahe mit dem Leben bezahlt. Der 23-Jährige stürzte laut mehrerer lokaler Medien am vergangenen Samstag in einen Krater des Vulkans nahe Neapel, aber verletzte sich dabei nur leicht.
Wie die britische Zeitung "The Guardian" aus lokalen Medien zitiert, drang der 23-Jährige zusammen mit drei Familienmitgliedern in einen abgesperrten Bereich des Vulkans vor. Dort zückte der junge Mann demnach sein Smartphone, um ein Selfie zu machen. Doch das Gerät rutsche ihm aus der Hand und fiel in den Krater. Der junge Amerikaner wollte sein Smartphone jedoch nicht aufgeben und kletterte hinterher. Dabei verlor der Tourist allerdings das Gleichgewicht und stürzte mehrere Meter in die Tiefe.
Der junge US-Amerikaner hatte dabei gleich zweimal riesengroßes Glück: Zum einen verletzte er sich bei dem Sturz im Krater nur leicht. Er trug lediglich Schürfwunden, Blessuren und Prellungen davon, wie die britische Zeitung berichtet. Zum anderen rutschte er nur etwa 15 Meter tief in den Krater. Er hätte noch deutlich tiefer fallen können.
Sturz im Jahr 2017 endet tödlich
Seine Familienmitglieder verständigten die Bergführer. Diese befreiten den Selfie-Jäger aus seiner Not und holten ihn mit einem Seil wieder aus dem Krater heraus. Der junge US-Amerikaner wurde nach der Rettung medizinisch versorgt. Er und seine Familienmitglieder müssen nun mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen: Die Gruppe hatte sich laut Medienberichten ohne Tickets auf einer verbotenen Route auf den Weg zur Spitze des 1281 Meter hohen Vulkanbergs gemacht. Sie seien widerrechtlich in öffentliches Gelände eingedrungen, teilte ihnen demzufolge die Polizei mit.
Im Jahr 2017 hatte eine Familie bei einem ähnlichen Unfall in Italien nicht so viel Glück: In der Nähe von Neapel starben ein elfjähriger Junge und seine Eltern beim Sturz in einen Vulkankrater. Die Familie war damals an der Solfatara unterwegs, einem Krater im Stadtgebiet von Pozzuoli westlich von Neapel. Nach Behördenangaben hatte der Elfjährige eine Absperrung überwunden und war dann in den Krater gestürzt. Seine Eltern hätten versucht, ihn zu retten. Die drei sind vermutlich an austretenden Gasen erstickt. Der jüngere Sohn der Familie blieb nach Angaben des Besucherzentrums hinter der Absperrung und unversehrt.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 11. Juli 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, joh