Bei Lago-Maggiore-Unglück Italienische Agenten starben im Einsatz
25.03.2024, 14:14 Uhr Artikel anhören
Bei dem Unglück starben vier Menschen.
(Foto: picture alliance / ROPI)
Pfingstsonntag 2023 sinkt auf dem Lago Maggiore ein völlig überfülltes Ausflugsboot, vier Menschen sterben. Durch eine Gedenktafel wird bestätigt, was bislang nur Spekulation war: Die Fahrt war eine Geheimdienstoperation.
Bislang waren es nur Spekulationen, aber nach zehn Monaten hat es nun eine Gedenktafel an den Tag gebracht: Bei einem Bootsunglück mit vier Toten auf dem Lago Maggiore im Mai vergangenen Jahres waren Geheimdienste im Einsatz. Dies geht nach Informationen der Zeitung "La Repubblica" aus der offiziellen Würdigung von zwei damals gestorbenen italienischen Geheimdienstlern hervor. Seinerzeit kam auch ein früherer Agent des israelischen Mossad ums Leben.
Das Unglück auf Italiens zweitgrößtem See im Norden des Landes hatte sich am Pfingstsonntag 2023 ereignet. Damals kenterte während eines schweren Unwetters ein Hausboot mit 23 Insassen. Zunächst war nur davon die Rede, dass es für eine Geburtstagsfeier gechartert worden war.
Kurz darauf wurde jedoch bekannt, dass neben der Besatzung ausschließlich aktive und ehemalige Geheimdienstler an Bord waren. Die Israelis wurden mit einer Sondermaschine schnell außer Landes gebracht, was für weitere Spekulationen sorgte.
"Heikle operative Tätigkeit"
Die "Repubblica" berichtete nun von der Enthüllung zweier Sterne auf einer Gedenktafel und zweier Gedenksteine mit den Namen der beiden italienischen Opfer, einer 53-jährigen Frau und eines 62 Jahre alten Mannes, vergangene Woche. In der schriftlichen Erläuterung dazu hieß es: "Sie verloren ihr Leben am 28. Mai in den Gewässern des Lago Maggiore, als sie eine heikle operative Tätigkeit mit verwandten ausländischen Diensten durchführten." Nähere Angaben wurden nicht gemacht.
Bei dem vierten Todesopfer handelte es sich um die Frau des Bootsbesitzers, eine 50 Jahre alte Russin. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hätte das Boot wegen einer Unwetterwarnung nicht hinausfahren dürfen. Zudem sei es mit 21 Passagieren erheblich überbesetzt gewesen. Eigentlich war es nur für 15 Passagiere zugelassen. Der Skipper und Bootsbesitzer Claudio Carminati wird sich deshalb vermutlich vor Gericht verantworten müssen.
Quelle: ntv.de, sba/dpa