Videos möglicherweise im Netz Vermieter installiert heimlich Kameras im Badezimmer
31.10.2025, 18:21 Uhr Artikel anhören
Kameras im Lüfter über der Dusche, in der Lampe des Badezimmerspiegels, sogar in der Waschmaschine: Ein italienischer Vermieter dringt mithilfe versteckter Technik in die Leben von mehr als einem Dutzend Menschen ein. Über eine App hat er Zugriff auf die Kameras.
Ein Vermieter aus Italien steht im Verdacht, in mehreren seiner Wohnungen Kameras versteckt und damit in die Privatsphäre seiner Mieter eingedrungen zu sein. Der Fall wurde bekannt, als eine Studentin an der Lampe ihres Badezimmerspiegels eine Kamera entdeckte und die Polizei alarmierte. Die Behörden entdeckten bei Durchsuchungen Kameras in 15 weiteren Wohnungen.
Der 56-jährige Mann aus L'Aquila ging nach Polizeiangaben beim Verstecken der Kameras perfide vor. Er brachte sie etwa in Badlüftern über Duschkabinen oder an Deckenlampen an. Eine Kamera war sogar in einer Waschmaschine versteckt. Sie überwachte den Raum durch ein kleines, eingebohrtes und von einem Sticker verdecktes Loch.
Noch mehr Kameras auf Lager
Die Behörden fanden auf dem Handy des Mannes eine App. Mit ihr konnte er die verschiedenen Kameras in den Wohnungen steuern und deren Aufnahmen einsehen. Weitere Kameras, noch originalverpackt und einbaufertig, wurden im Auto und in der Garage des Mannes gefunden - außerdem 80.000 Euro Bargeld.
Wie die Zeitung "Corriere della Sera" berichtete, kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Mann die Videoaufnahmen im Netz auf einschlägigen Plattformen hochgeladen hat. In den Wohnungen lebten demnach Studenten, Familien und Absolventen der Schule der Finanzaufsicht.
Gegen den Mann wurde wegen Eingriffs in die Privatsphäre Strafanzeige erstattet. Weitere Ermittlungen sollen herausfinden, ob auch Vormieter in der Vergangenheit von der Überwachung betroffen waren und was der Mann mit den Videos angestellt hat.
Quelle: ntv.de, lwe/dpa