Vier Tote und sechs Verletzte Jordanischer Polizist erschießt US-Ausbilder
09.11.2015, 17:40 Uhr
Jordanien ist ein strategischer Verbündeter der Vereinigten Staaten. Beide Nationen arbeiten auch im internationalen Ausbildungszentrum der Polizei bei Amman zusammen.
(Foto: AP)
Jordanien ist ein enger Verbündeter der USA. Im Osten der Hauptstadt trainieren amerikanische und andere Ausbilder Sicherheitskräfte. Ein Polizist eröffnet dort das Feuer. Unter den Opfern sind US-Bürger und ein Südafrikaner.
Ein jordanischer Polizist hat in einem Trainingszentrum östlich der Hauptstadt Amman zwei Ausbilder aus den USA und einen aus Südafrika erschossen. Auch der Schütze und ein jordanischer Angestellter seien ums Leben gekommen, meldete die jordanische Nachrichtenseite Al-Ghad. Zwei weitere US-Trainer und drei Jordanier seien verletzt worden. Das Motiv des Schützen war zunächst unklar.

Jordanien: Verbündeter der USA im Kampf gegen fanatische Dschihadisten.
(Foto: n-tv.de / stepmap.de)
Die Tat ereignete sich am zehnten Jahrestag einer Anschlagsserie von Extremisten auf Hotels in Amman. Der Schütze habe in einer Kantine das Feuer auf die Ausbilder und seine Kollegen eröffnet, hieß es aus jordanischen Sicherheitskreisen.
Einem Regierungssprecher zufolge töteten Polizeikräfte den Angreifer. Jordanische Medien hatten zuvor berichtet, der Mann habe sich selbst umgebracht. Weitere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. In dem Trainingszentrum werden Polizisten aus unterschiedlichen Ländern ausgebildet, darunter Palästinenser, Libyer und Iraker.
Verbindungen nach Syrien?
Jordanien wurden in den vergangenen Jahren wiederholt zur Zielscheibe schwerer Terroranschläge: Am 9. November 2005 hatten drei Selbstmordattentäter in Amman 60 Menschen mit in den Tod gerissen. Die stärkste Explosion ereignete sich im Radisson SAS Hotel während einer Hochzeitsfeier, wo sich der Terrorist unter die Gäste gemischt hatte. Auch in den Fünf-Sterne-Hotels Grand Hyatt und Days Inn detonieren Bomben. Die bis dahin im Irak operierende Gruppe "Al-Kaida im Zweistromland" um den Jordanier Abu Mussab al-Sarkawi bekannte sich zu der Tat. Aus ihr ging später die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hervor.
Ob die Dschihadisten hinter dem aktuellen Angriff stehen, ist noch offen. Jordanien beteiligt sich an der von den USA geführten Koalition, die die Extremisten in Syrien aus der Luft bombardiert. Der IS hatte Ende Dezember den jordanischen Piloten Muas al-Kasasba gefangen genommen, der über Syrien abgestürzt war. Die Terrormiliz verbrannte ihn bei lebendigem Leib und veröffentlichte dazu ein Video. Jordanien ließe daraufhin die Gefangene Sadschida al-Rischawi hinrichten, die 2005 mit einem Selbstmordattentat gescheitert war.
Quelle: ntv.de, lda/dpa