Sechs Kilo Goldnuggets gestohlen 24-Jährige nach Pariser Museumsraub angeklagt
21.10.2025, 17:30 Uhr Artikel anhören
Unmittelbar vor dem Einbruch wurde der Alarm des Naturkundemuseums abgeschaltet.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Juwelenraub aus dem Louvre ist bereits der zweite millionenschwere Diebstahl aus Pariser Museen innerhalb eines Monats: Für den Raub seltener Goldnuggets im Naturkundemuseum im September wird nun eine junge Frau angeklagt. Die Taten entfachen Diskussionen um die Sicherheit französischer Museen.
Knapp einen Monat vor dem spektakulären Louvre-Raub, der am Wochenende Paris erschütterte, hat sich im Pariser Naturkundemuseum bereits ein millionenschwerer Diebstahl zugetragen. In diesem Fall wurde nun eine 24-jährige Chinesin angeklagt und sitzt in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Wie Laure Beccuau, Staatsanwältin von Paris, bekannt gab, war die Verdächtige zuvor von den spanischen Behörden überstellt worden, die sie am 30. September in Barcelona aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen hatten.
Am 13. Oktober wurde sie wegen Diebstahls von Goldnuggets in organisierter Bande sowie wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Sie soll in der Nacht zum 16. September in das Muséum national d'histoire naturelle eingedrungen und Nuggets im Gesamtgewicht von fast sechs Kilo gestohlen haben.
Alarm durch Cyberangriff zuvor ausgeschaltet
Der materielle Schaden wird auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt, der wissenschaftliche und historische Wert gilt als unbezahlbar. Zu den Beutestücken gehörten historische Goldfunde aus Bolivien, Russland, Kalifornien, Französisch-Guayana und Australien.
Die Tat war ähnlich spektakulär wie der Raub der napoleonischen Juwelen des Louvre-Museums. Reinigungskräfte hatten den Diebstahl am frühen Morgen bemerkt und die Polizei gerufen. Am Tatort fanden Ermittler Werkzeuge, Gasflaschen und einen Schneidbrenner, mit dem die Vitrine aufgebrochen wurde.
Unmittelbar vor dem Einbruch war der Alarm durch einen Cyberangriff ausgeschaltet worden. Das Museum hatte die Täter als Profis bezeichnet. Nach Auswertung von Überwachungsvideos soll die Frau jedoch allein gehandelt haben.
Diskussion um Sicherheit französischer Museen
Sie verließ Frankreich noch am selben Tag und wollte offensichtlich nach China weiterreisen. Bei ihrer Festnahme in Spanien versuchte sie, rund ein Kilo eingeschmolzenes Gold zu entsorgen. Die Polizei untersucht derzeit, ob es sich dabei um Teile der Beute handelt und ob die Frau Komplizen hatte.
In den vergangenen Monaten wurden laut französischen Medienberichten insgesamt vier Museen des Landes ausgeraubt. Erst die Tat im Louvre-Museum hatte jedoch für eine öffentliche Debatte um die Sicherheit französischer Museen gesorgt.
Quelle: ntv.de, gri/dpa