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Zwei Tote identifiziert Kampfflugzeug mit Skeletten im Meer gefunden

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Eine restaurierte Beaufort Mk VIII ist im Australian War Memorial in Canberra ausgestellt.

Eine restaurierte Beaufort Mk VIII ist im Australian War Memorial in Canberra ausgestellt.

(Foto: AP)

Jahrzehntelang lässt ein australischer Bergbau-Milliardär nach seinem 1943 vermissten Onkel suchen. Vor Jahren wird ein Wrack entdeckt, nun können zwei Besatzungsmitglieder identifiziert werden. Doch der Fund bringt nur anderen Familien Gewissheit.

Ein Expeditionsteam hat das Wrack eines australischen Kampfflugzeugs identifiziert, das während des Zweiten Weltkriegs vor der Küste Papua-Neuguineas abgestürzt war. Der Beaufort-Bomber A9-186 lag 43 Meter unter der Wasseroberfläche, darin fand das Team Überreste von zwei der vier Besatzungsmitglieder. DNA-Tests von Knochenfragmenten ergaben, dass es sich bei den Armeeangehörigen um den damals 28-jährigen Clement Batstone Wiggins und den 34-jährigen Russell Henry Grigg handelte, teilte die Royal Australian Air Force am Mittwoch (Ortszeit) mit.

"Es ist sehr schwierig, nach 80 Jahren im Salzwasser eine positive Identifizierung zu erhalten", sagte der Leiter der Suchexpedition, Steve Burnell. Die gesamte Mission sei "wegen der Salzwasserkrokodile und der schlechten Sicht" herausfordernd gewesen.

A9-186 war bereits 2020 entdeckt worden, es seien aber 50 Tauchgänge nötig gewesen, um zweifelsfrei zu klären, welches Flugzeug es war, so Burnell. Das Wrack wurde schließlich anhand eines im Schlamm liegenden und deshalb wenig korrodierten Kennzeichens identifiziert.

Suche nach vermisstem Onkel

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Die Suche nach den anderen beiden Besatzungsmitgliedern des nun identifizierten Bombers, dem 22-jährigen Albert Beckett und dem 26-jährigen Gordon Lewis Hamilton, wurde eingestellt. Am 26. April soll auf dem Militärstützpunkt Amberley im australischen Bundesstaat Queensland ein Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen stattfinden. Für September ist eine Trauerfeier in Papua-Neuguinea geplant. Das Wrack verbleibt auf dem Meeresgrund.

Der Fund ereignete sich im Zusammenhang mit dem Bemühen des australischen Bergbau-Milliardärs Andrew Forrest, der nach seinem seit 1943 vermissten Onkel suchen lässt. Das Flugzeug des damals 22-jährigen Piloten David Forrest war vier Monate vor dem Abschuss von A9-186 durch Flakgeschütze verschwunden und wurde auch dieses Mal nicht entdeckt. Die Seriennummer von Forrests Flugzeug ist A9-188. Andrew Forrest äußerte sich nach dem Fund gegenüber australischen Medien enttäuscht. "Ich musste Papa sagen: 'Ich kann bestätigen, dass es ein Beaufort-Bomber war.' Ich kann bestätigen, dass es Australier waren. Aber ich muss bestätigen, dass es nicht deinem Bruder gehörte.' Das war hart. Er sagte: 'Ich bin froh, dass wir für diese vier anderen Familien einen Abschluss gefunden haben.'"

Quelle: ntv.de, sba/AP

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