Panorama

Mann in Berlin-Gatow ermordetKinder nach tödlichen Schüssen tatverdächtig

20.05.2023, 15:50 Uhr
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Polizeibeamte-stehen-an-einer-Gruenanlage-in-Berlin-Gatow
Die Tat ereignete sich in dem idyllischen Ortsteil Berlin-Gatow. (Foto: Paul Zinken/dpa)

Am helllichten Tag fallen auf einem Parkplatz im Berliner Westen Schüsse. Ein 40-jähriger Mann stirbt. Der Täter befindet sich zunächst auf der Flucht. Nun teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit: Die Kinder des Opfers könnten hinter dem heimtückischen Mord stecken.

Der Vorwurf klingt ungeheuerlich: Vier Jugendliche - darunter zwei Kinder des Opfers - stehen nach tödlichen Schüssen auf einen Mann in Berlin-Gatow unter Mordverdacht. Vier Tage nach dem Tod des Mannes befinden sich dessen 16 Jahre alter Sohn und ein 17-Jähriger in Untersuchungshaft. Die beiden sollen gemeinsam mit der Tochter des Opfers und der Freundin des 16-Jährigen den Syrer am vergangenen Dienstag unter einem Vorwand an den späteren Tatort auf einen Parkplatz im Westen Berlins gelockt haben.

Der 40-Jährige sei durch mehrere Schüsse schwer verletzt worden und vor Ort gestorben. Die Ermittler gehen von gemeinschaftlich begangenem, heimtückischem Mord aus. Nähere Angaben zum Tathergang oder dem Motiv machte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft nicht. Dies sei Gegenstand der Ermittlungen.

Bereits am Morgen lagen Haftbefehle gegen den Sohn und den 17-Jährigen vor. Sie waren Grundlage für den Polizeieinsatz, an dem nach den Angaben ein Spezialeinsatzkommando (SEK) und eine Hundertschaft der Berliner Polizei beteiligt waren und bei dem die beiden Jugendlichen aufgegriffen wurden. Im Laufe des Tages waren sie dann vor einen Haftrichter gekommen.

Staatsangehörigkeit der Kinder des Opfers ungeklärt

Die 14 und 15 Jahre alten Mädchen bleiben hingegen auf freiem Fuß. Bei ihnen liegen wegen ihres jungen Alters nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Voraussetzungen für einen Haftbefehl nicht vor. Zwar sind die Mädchen strafmündig. Für eine Untersuchungshaft gelten in ihrem Fall nach dem Jugendgerichtsgesetz aber noch strengere Regeln. Sie seien in Obhut ihrer Mütter, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Nach Angaben der Behörden ist die Staatsangehörigkeit der Kinder des Opfers ungeklärt. Bislang ist unbekannt, ob der getötete Syrer weitere Kinder hat. Der 17 Jahre alte Beschuldigte besitzt nach den Angaben die rumänische Staatsbürgerschaft, das 15-jährige Mädchen die deutsche.

Die tödlichen Schüsse im idyllischen Stadtteil direkt am Wasser ganz am Rand Berlins hatten Bestürzung und Verunsicherung ausgelöst. Bei der Suche nach dem Täter setzte die Polizei auch einen Hubschrauber ein, war aber zunächst nicht erfolgreich. Dennoch ging sie schnell von keiner Gefahr für die Öffentlichkeit aus. Am Donnerstag startete die Polizei dann einen Zeugenaufruf und erhielt nach eigenen Angaben bis Freitag etwa ein halbes Dutzend Hinweise. Die nun Beschuldigten gerieten laut Behörden im Rahmen der Ermittlungen und Zeugenaussagen ins Visier.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP

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