Pathologen untersuchen ToscaKnuts Mutter eingeschläfert

Die Eisbärendame Tosca hatte ein bewegtes Leben. In Kanada geboren, trat sie im DDR-Zirkus auf. Richtig berühmt aber wurde sie vor allem als Mutter: Ihr Sohn war Knut.
Die Mutter des berühmten Berliner Eisbären Knut ist tot. Die Eisbärin Tosca wurde am Morgen eingeschläfert.
Nach der Tötung wurde der Bär wie geplant in das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) gebracht. Dort sollen Pathologen erforschen, ob Tosca neben Altersschwäche an anderen Krankheiten litt.
Mit beinahe 30 Jahren war Tosca für einen Eisbären ungewöhnlich alt. Ihr Sohn Knut war 2011 bereits im Alter von vier Jahren an einer Viruserkrankung gestorben.
Der Zoologische Garten hatte am Montag bekanntgegeben, dass Tosca getötet werden soll, um dem erblindeten und tauben Bären weiteres Leid zu ersparen. Die Entscheidung hatte eine Ethikkommission getroffen. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und dafür erstmals im Zoo Berlin eine Ethikkommission einberufen", erklärte Zoodirektor Andreas Knieriem.
Auftritte im DDR-Staatszirkus
Tosca war in Kanada geboren worden. 1986 stieß sie zu einer Gruppe von Eisbären, die im DDR-Staatszirkus auftraten. Nach der Wende nahm der Berliner Zoo sie auf, wo sie im Dezember 2006 zwei männliche Eisbären zur Welt brachte.
Allerdings erwies sich Tosca nicht als sonderlich mütterlich. "Unerfahren in der Aufzucht trug sie ihre Jungtiere aus der Wurfbox in den Außenbereich des Hofstalles und ließ sie nach einiger Zeit auf dem kühlen Boden zurück", heißt es beim Verband der Zoologischen Gärten. In der Folge entschloss sich der Zoo daher zur Handaufzucht ihrer beiden Kinder. Ein Jungtier starb jedoch bald, das andere - Knut - wurde weltberühmt.