Panorama

Hilfe für VerbrennungsopferKoalas bekommen Handschuhe aus aller Welt

13.01.2015, 10:59 Uhr

Die jüngsten Buschbrände haben auch den Koalas schwer zugesetzt. Damit ihre verbrannten Pfoten besser heilen, tragen viele der Beuteltiere jetzt Baumwollhandschuhe. Die Sonderanfertigungen kamen aus der ganzen Welt.

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Ein Koala mit verbundener Pfote. (Foto: dpa)

Das Schicksal von Koalas mit verbrannten Pfoten hat eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Eine australische Tierschutzorganisation erhielt auf die Bitte um schützende Baumwollhandschuhe für die Tiere Tausende Pakete aus aller Welt. Die Koalas waren bei den jüngsten Buschbränden in der Nähe von Adelaide verletzt worden.

"Es war eine lokale Aktion, die Bitte an die Australier, zu helfen, aber das Ganze ist zum weltweiten Phänomen geworden", sagte Josey Sharrad von der Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare (IFAW). "Wir haben sogar Angebote aus Russland Kasachstan, China, Großbritannien und den USA bekommen."

Koalas bewegen sich relativ langsam und ihre bevorzugten Bäume, die Eukalyptusbäume, brennen wie Zunder. Die Tiere verbrennen sich die Pfoten, wenn sie sich an glühenden Stämmen festhalten. Einige Tiere mussten nach Angaben von IFAW wegen ihrer Verletzungen eingeschläfert werden. Wie viele Koalas verletzt wurden, konnte Josey Sharrad nicht sagen. Die Tiere bekommen die Handschuhe angezogen, damit ihre Pfoten besser heilen können.

Weil die Organisation nicht über genügend Exemplare verfügte, bat sie die Bevölkerung Koala-Fäustlinge aus Geschirrtüchern oder alter Bekleidung zu nähen. Einzige Bedingung: das Material sollte reine Baumwolle sein. "Wie bei jedem Opfer von schweren Verbrennungen, müssen die Verbände der Koalas täglich gewechselt werden" hatte Sharrad dem britischen Guardian erklärt. "Manche der Tiere brauchen bis zu einem Jahr, um sich vollständig zu erholen. Deswegen werden auch so viele Fäustlinge gebraucht", sagte die IFAW-Aktivistin.

Mit Handschuhen sei die Organisation jetzt mehr als eingedeckt, sagte Sharrad nun nach dem Erfolg ihrer Aktion. Sie lenkte die Hilfsbereitschaft nun auf das Schicksal von Känguru-Babys, die bei den Bränden ihre Mütter verloren haben. Sie brauchen warme Beutel, um heranzuwachsen. Die Organisation veröffentlichte ein Schnittmuster auf ihrer Webseite.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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