Panorama

Nur zwei Null-Inseln Köln und 22 andere Regionen sind Risikogebiet

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Eine weitere Großstadt überschreitet die wichtige 50er-Grenze bei den Neuansteckungen. 1,1 Millionen Kölner müssen nun wieder stärkere Einschränkungen in Kauf nehmen. Die Stadtverwaltung nimmt vor allem Party-Hotspots ins Visier. Auch anderswo steigen die Zahlen.

Die Zahl der deutschen Regionen ohne gemeldete Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz = 0) ist auf den Tiefstwert von zwei gesunken. Lediglich zwei Regionen in Thüringen, Stadt Eisenach und der Kreis Hildburghausen, haben in der vergangenen Woche keine einzige Neuansteckung registriert.

Mit Köln hat indes eine weitere Großstadt die in der Corona-Pandemie wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Das nordrhein-westfälische Landeszentrum Gesundheit gab den Wert für die Millionenstadt mit 54,8 an. Die Kölner Stadtverwaltung hatte das Überschreiten der Schwelle bereits erwartet und deshalb von diesem Samstag an zahlreiche neue Einschränkungen für das öffentliche Leben angeordnet.

Auf Straßen und Plätzen darf ab 22 Uhr kein Alkohol mehr konsumiert werden. An den Wochenenden gilt an Party-Hotspots ein Verkaufsverbot für Alkohol. Außerdem dürfen sich nur noch bis zu fünf Personen aus verschiedenen Haushalten in der Öffentlichkeit treffen - bisher waren es zehn. In Fußgängerzonen müssen die Menschen Masken tragen. Eine Sperrstunde wie in Berlin werde zunächst aber nicht eingeführt, hatte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Freitag betont.

Tausende Neuinfektionen registriert

Zudem wurde die Personenzahl bei Feiern beschränkt: Bei privaten Feiern in angemieteten Räumen sind künftig höchstens 25 Personen erlaubt. "Von Feiern in der eigenen Wohnung raten wir dringend ab", hatte Reker gesagt. Mehr als zehn Personen sollten dort nicht zusammenkommen. In Köln war die 50er-Marke der Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuansteckungen nach Angaben des Landeszentrums Gesundheit im März und April schon zweimal überschritten worden - damals wurde diesem Indikator aber noch keine so große Bedeutung beigemessen.

Die Zahl der roten Flecken auf der Infektions-Karte für Deutschland ist unterdessen abermals auf einen neuen Höchstwert gestiegen: Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge (10. Oktober, 0 Uhr) überschreiten 23 Regionen (darunter Köln) die zwischen Bund und Ländern vereinbarte Obergrenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Das sind fast dreimal so viel wie noch vor einer Woche.

Unter den betroffenen Regionen befinden sich mittlerweile sechs Berliner Bezirke, die Hauptstadt selbst hatte Freitagabend eine Gesamt-Sieben-Tage-Inzidenz von 56,4 angegeben. Zudem liegen 25 weitere Regionen mit einem Wert über 40 nahe der kritischen Marke, allen voran Gelsenkirchen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 48,9.

Die Zahl der gemeldeten Infektionen in ganz Deutschland ist am Freitagabend auf 316.792 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit binnen 24 Stunden 4621 neue Fälle hinzu. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 17 auf 9597. Als aktuell infiziert gelten rund 36.000 Personen.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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