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Streit vor Podolski-Spiel Kölner Messerstecher soll erst 17 Jahre alt sein

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Die Polizei konnte den mutmaßlichen Messerstecher in Köln inzwischen identifizieren.

Die Polizei konnte den mutmaßlichen Messerstecher in Köln inzwischen identifizieren.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Bei einer Messerstecherei in der Kölner Innenstadt wird ein 32-jähriger Mann lebensgefährlich verletzt. Der Täter flieht vom Ort des Geschehens, doch die Polizei ist ihm bereits auf der Spur. Es soll sich um einen 17-jährigen Flüchtling aus Marokko handeln.

Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung in Köln mit einem niedergestochenen Fußballanhänger aus Polen hat die Polizei den mutmaßlichen Angreifer identifiziert. Die Fahndung nach dem 17 Jahre alten Jugendlichen dauert an, wie die Polizei mitteilte. Er soll einen 32-jährigen Fan aus Polen am gestrigen Donnerstag niedergestochen haben. Der Angegriffene sei inzwischen außer Lebensgefahr, hieß es.

Der Pole gehörte laut Polizei zu einer Gruppe von Fußballanhängern, die in Richtung Dom unterwegs waren, um sich dort einem geplanten Fanmarsch zum Rheinenergiestadion anzuschließen. Dort fand später das Abschiedsspiel des Fußballweltmeisters Lukas Podolski statt. Nach Polizeiangaben wurde der polnische Fan dort während des Streits mit einer anderen Gruppe von dem 17-Jährigen mit einem spitzen Gegenstand niedergestochen. Der Streit soll von dem polnischen Fan und seinen Begleitern ausgegangen sein, wie es den Angaben zufolge hieß.

Noch am Donnerstag wurde ein 17-jähriger mutmaßlicher Tatbeteiligter vor dem Domhauptportal festgenommen, weil er Blut an seiner Kleidung hatte. Er und der noch flüchtige Hauptverdächtige sollen zuvor am Wallrafplatz gemeinsam einen Ladendiebstahl begangen haben. Daher seien die Personalien des Flüchtigen bekannt, hieß es. Bei dem mutmaßlichen Haupttäter handelt es sich demnach um einen 17-Jährigen aus Marokko, der in einer Einrichtung für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge in Düsseldorf gemeldet ist. Dort wurde er bislang nicht angetroffen.

Weiterer Streit vor dem Kölner Dom

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Eine Stunde nach dem gewalttätigen Streit kam es vor dem Dom zu einer weiteren Auseinandersetzung zwischen polnischen Fußballanhängern und einer anderen Personengruppe. Als Bereitschaftspolizisten dazwischengingen, gab es Tumult. Aus der Gruppe von mehreren hundert Fußballanhängern seien die Polizistinnen und Polizisten sowie filmende Touristen mit Steinen und Flaschen beworfen worden. 14 Beamte wurden verletzt, zwei von ihnen so schwer, dass sie dienstunfähig waren. Eine Polizistin erlitt eine Schnittverletzung an der Hand und ist deshalb weiterhin nicht dienstfähig.

Die Polizei setzte Schlagstöcke und Reizgas ein. Die Ermittler werten nun Videomaterial aus, um die Tatverdächtigen zu identifizieren. Nach dem Spiel konnten sie acht polnische Fußballanhänger im Alter zwischen 24 und 44 Jahren beim Verlassen des Stadions vorläufig festnehmen. Gegen die Beschuldigten wird unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung sowie Gefangenenbefreiung ermittelt.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP

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