Panorama

Gold an Bord der "San José"Kolumbien will Schatzschiff bergen

31.07.2016, 17:23 Uhr
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Auch Spanien erhebt Ansprüche auf den wertvollen Schatz der "San José" - das Gemälde von Samuel Scott zeigt den historischen Kampf um das Schiff. (Foto: Samuel Scott/Wikipedia/gemeinfrei)

1708 soll die spanische Galeone "San José" Gold und andere Wertsachen von Südamerika in die Heimat bringen. Doch vor Cartagena wird sie von britischen Schiffen versenkt. Nach mehreren Jahrzehnten der Suche soll das Schiff jetzt geborgen werden.

Kolumbien will die vor mehr als 300 Jahren gesunkene spanische Galeone "San José" vom Meeresgrund bergen. Präsident Juan Manuel Santos versicherte bei der Einweihung eines Meeresforschungsinstituts, Kolumbien werde bei der Bergung des sagenumwobenen Schiffes "das Gesetz respektieren". Das Schiff, das 1708 vor der Küste der Hafenstadt Cartagena an der kolumbianischen Karibikküste gesunken war, soll einen riesigen Schatz an Bord haben. 1980 schätzte das kolumbianische Kulturministerium den heutigen Wert der Ladung auf zehn Milliarden Dollar.

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Diese Unterwasseraufnahmen sollen die Echtheit des Wracks bestätigen. (Foto: picture alliance / dpa)

Santos hatte den Fund des Wracks im Dezember bekannt gegeben. Die "San José" war das Hauptschiff einer Flotte, die im Auftrag des spanischen Königs Gold, Silber und andere Wertsachen aus den Kolonien in Amerika über den Atlantik bringen sollte. Die Galeone sank in der Nacht des 7. Juni 1708 in einer Schlacht gegen britische Schiffe, die es auf die wertvolle Ladung abgesehen hatten. Nur eine Handvoll der 600 Besatzungsmitglieder überlebte.

Winde und Strömungen untersucht

Jahrzehntelang hatten Schatzsucher nach dem Schiff gesucht, waren dabei aber lediglich auf andere Wracks gestoßen. Ein Team aus kolumbianischen und internationalen Experten hatte die "San José" schließlich im November 2015 nach mühevollen Recherchen aufgespürt. Die Forscher untersuchten unter anderem die Winde und Strömungen, die vor 308 Jahren in der Region herrschten. In spanischen und kolumbianischen Archiven suchten sie nach Hinweisen.

1982 hatte bereits eine US-Firma den Fund der "San José" für sich beansprucht, doch dieser wurde von Kolumbien nie bestätigt. Ein Gericht entschied schließlich, die Galeone gehöre Kolumbien. Auch Spanien meldete Besitzansprüche an, weil das Schiff unter spanischer Flagge segelte. Im Dezember erklärte Außenminister José Manuel García-Margallo zur Begründung, "dies war ein staatliches Schiff und es gehört dem Staat, unter dessen Flagge es fuhr".

Kolumbiens Präsident Santos sagte nun, von der Bergung des Wracks solle "die ganze Welt profitieren". Es handele sich eher "um ein archäologisches und wissenschaftliches als um ein kommerzielles Projekt".

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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