Panorama

"Töten ist keine Kultur" Kolumbiens Präsident unterzeichnet historisches Verbot

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Gemeinsam mit Hunderten Tierschützern feiert der kolumbianische Präsident Gustavo Petro ein Gesetz, das Stierkämpfe verbietet.

Gemeinsam mit Hunderten Tierschützern feiert der kolumbianische Präsident Gustavo Petro ein Gesetz, das Stierkämpfe verbietet.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Stierkämpfe haben in Kolumbien seit der spanischen Kolonialzeit Tradition. Im Mai stimmte das Parlament des südamerikanischen Landes für ein Verbot. Nun hat Präsident Petro einen historischen Schritt vollzogen - in einer Stierkampfarena.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hat das Gesetz zum Verbot von Stierkämpfen in dem südamerikanischen Land unterzeichnet. "Wir können der Welt nicht erzählen, dass das Töten von lebenden und fühlenden Wesen zur Unterhaltung Kultur ist", sagte Petro vor Hunderten Tierschutzaktivisten in einer Stierkampfarena in Bogotá. Bei der Zeremonie in der Stierkampfarena der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá am Montag überreichte ihm ein Unterstützer der Initiative in einem Bullenkostüm eine Kopie des Gesetzes.

"Wir können der Welt nicht erzählen, dass das Töten von lebenden und fühlenden Wesen zu Unterhaltungszwecken Kultur ist", sagte Petro in einer Rede, nachdem er das Gesetz unterzeichnet hatte. Wenn die Natur zerstört werde, sei die Menschheit am Ende, sagte Petro. "Die Natur hat Rechte, die unabhängig von uns sind, und diese Rechte müssen respektiert werden."

Die Stierkampfarena werde künftig eine Bühne für "Kultur, Sport, Leben und nicht Tod" sein, sagte der Präsident. Für diese Umwandlung der Stierkampfarenen in Kultur- und Kunstzentren hat das Land nun drei Jahre Zeit. Die Arbeiter, die ihren Lebensunterhalt mit Stierkämpfen verdienten, müssten umgeschult werden und dabei solle es so wenig wie möglich Verluste geben, sagte Petro.

Der kolumbianische Kongress hatte im Mai für das Verbot gestimmt. Das Gesetz "No más olé" (Kein Olé mehr) verabschiedete der Kongress in einer historischen Entscheidung Ende Mai. Vorausgegangen waren hitzige Debatten, die sich über Monate hinzogen. Eine zunehmende Zahl von Menschen findet es inakzeptabel, dass Tiere zu Unterhaltungszwecken leiden sollen.

Stierkämpfe haben in dem südamerikanischen Land seit der spanischen Kolonialzeit Tradition. Die Tradition hat ihren Ursprung auf der Iberischen Halbinsel. Kolumbien stand auf der Liste der acht Länder, die den Stierkampf als legale Tätigkeit zulassen, zusammen mit Spanien, Portugal, Frankreich, Ecuador, Mexiko, Peru und Venezuela.

Quelle: ntv.de, rwe/dpa/AP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen