Panorama

Auch Kinderimpfstoff soll kommen Kommende Woche bis zu 20 Millionen Impfdosen erwartet

Ein Impfzentrum in Gera im Osten Thüringens.

Ein Impfzentrum in Gera im Osten Thüringens.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Die Impfkampagne nimmt an Fahrt auf. Das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten scheint erreichbar zu werden. Hilfreich ist, dass der scheidende Gesundheitsminister Spahn den Arztpraxen und Impfzentren für kommende Woche besonders viele Impf- und Boosterdosen versprechen kann.

Am Tag der Amtsübergabe von Jens Spahn an seinen Nachfolger Karl Lauterbach vermeldet das Gesundheitsministerium eine an Fahrt aufgenommene Impfkampagne und kündigt für die kommende Woche eine Ausweitung der Impfstofflieferungen an Arztpraxen und Impfzentren an. Insgesamt könnten die betreffenden Lieferungen in der KW 50 an die 20 Millionen Dosen heranreichen, wie einer aktuellen Information des noch bis zum Nachmittag CDU-geführten Ministeriums zu entnehmen ist.

Geplant ist demnach die Verteilung von acht Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffs sowie 10,6 Millionen Booster-Dosen des Moderna-Impfstoffs. Das Johnson-Vakzin soll nach Bedarf verteilt werden, wobei es sich erfahrungsgemäß nur um einige Zehntausend Dosen handeln dürfte. Erstmals soll eine noch nicht genau bezifferte Menge an Dosen des Biontech-Impfstoffs für Kinder verteilt werden, von dem zeitnah rund 2,4 Millionen Dosen beim Bund eintreffen sollen.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im November grünes Licht für die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder ab fünf Jahren gegeben. Es ist der erste Corona-Impfstoff, der in der EU für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen ist.

Auf anhaltende Kritik am Fortschritt der Impfkampagne reagierte das Ministerium. In absoluten Zahlen werden in Deutschland aktuell mehr Dosen im 7-Tages-Durchschnitt verimpft als in jedem anderen Land der Welt, heißt es in der Mitteilung. Das gelte auch im Vergleich zu bevölkerungsreichen Ländern wie China, Indien, Brasilien oder den USA. Dies zeige, wie sehr die Impfkampagne wieder an Fahrt gewonnen habe. Zudem sei mit anderen EU-Ländern eine zeitnahe zusätzliche Lieferung von rund drei Millionen Biontech-Dosen an den Bund verhandelt worden. Es gehe um Dosen, welche die betreffenden Länder "nicht vollumfänglich" benötigen.

Ärzteverbände beklagen unterdessen, dass nicht genug Impfstoff geliefert wird, um das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Weihnachten zu erreichen. Dieses sei nicht mehr völlig unrealistisch, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, beklagte aber eine Verteilungslücke in der aktuellen KW 49. Für die Impfungen in dieser Woche hätten Vertrags- und Betriebsärzte sowie der Öffentliche Gesundheitsdienst bereits unter der Vorgabe von Höchstbestellmengen zusammen rund 6,5 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffes geordert. "Geliefert werden wohl aber nur 2,9 Millionen Dosen und damit weniger als die Hälfte", sagte Gassen.

Quelle: ntv.de, mpe

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