Panorama

Per Knopfdruck plattgemachtKraftwerk Lünen nach 80 Jahren gesprengt

28.03.2021, 21:21 Uhr
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Auf dem rund 37 Hektar großen Industrieareal sollen in Zukunft neue Unternehmen angesiedelt werden. (Foto: picture alliance/dpa)

Zuerst ist der 250 Meter hohe Schornstein in sich zusammengestürzt, wenige Minuten später fallen auch das Kesselhaus und der 110 Meter hohe Kühlturm in sich zusammen. Rund 80 Jahre haben die Industriebauten des Kraftwerks Lünen die Umgebung geprägt. Davon sind jetzt nur noch Staub und Trümmer übrig.

Ein Kapitel Steinkohlegeschichte im Ruhrgebiet ist per Knopfdruck zu Ende gegangen: Das ehemalige Steag-Kraftwerk in Lünen wurde in mehreren Schritten gesprengt. Zunächst war am Morgen der 250 Meter hohe Schornstein in einer sogenannten Faltung zusammengestürzt. Dabei knickten der gemauerte obere Teil nach Westen, der untere Teil nach Osten um. Minuten später fielen durch weitere elektronische Zündungen das Kesselhaus und der 110 Meter hohe Kühlturm in sich zusammen.

Die Industriebauten hatten rund 80 Jahre lang das Landschaftsbild im Kreis Unna geprägt. Nun sind die für viele Menschen in der Region typischen Landmarken verschwunden. 420 Kilogramm Sprengstoff in 2100 Bohrlöchern hatten am Sonntag dafür gesorgt, dass nur noch Staub und Trümmer übrig blieben.

Dazu war das gesamte Gelände weiträumig abgesperrt, die Nachbarschaft in Sicherheit gebracht worden. Auf dem rund 37 Hektar großen Industrieareal sollen in Zukunft neue Unternehmen angesiedelt werden.

Der Standort in Lünen war bis zur Stilllegung 2018 das älteste Kraftwerk des Energieerzeugers Steag GmbH und hat früher unter anderem Bahnstrom produziert. Das Ende bedeutete für viele den Verlust ihrer Arbeitsplätze, aber auch einen wichtigen Schritt für den Strukturwandel und die Energiewende.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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